Ist das jetzt wirklich etwas für unsere Seite hier oder nicht vielmehr Stoff, den man diversen Volksmusik-Programmen im Lokalfernsehen und generell musikalischen Biedermeiern respektive Gelegenheitshörern anempfehlen kann? Der Rezensent entscheidet sich für letzteres und merkt an, dass Paul Falks Schaffen ganz und gar im Zeichen des seichten Spießertums mit Kuschelkurs steht, das den deutschen Radiobetrieb nun schon seit einiger Zeit stark prägt.
Selbst die Jugend, die doch überhaupt nicht in die Fußstapfen ihrer Erzeuger treten, sondern sich vielmehr bewusst von ihnen abgrenzen sollte, ergeht sich heuer im Einigeln mithilfe von Scheuklappen und verklärter Heimats-Sehnsucht, womit sie keinen Deut besser ist als irgendeine völkische Bewegung oder jene reaktionäre Generation, gegen die Deutschlands sogenannte 68er seinerzeit Sturm liefen. Was aber hat das alles mit Paul Falk zu tun, und sowieso: Ist das nicht mit Kanonen auf Spatzen geschossen?
Mag sein, aber wenn dieser Musical-Schauspieler, Synchronsprecher und Fernsehdarsteller, dessen Lebenserfahrung wahrscheinlich nicht einmal ein Flugblatt, geschweige denn ein Buch füllen würde, "1000 Lieder" in Aussicht stellt (bitte nicht einlösen, das Versprechen), heißt das konkret, dass er über alltägliche Nichtigkeiten seines Daseins säuselt, und zwar vor ebenso seichtem instrumentalen Hintergrund.
Da mag Herr Papa auch Dieter Falk heißen und die Promo-Maschine den Sohnemann zum geborenen Mucker mit fieberhaftem Schaffensdrang hypen - außer belanglosem Geplätscher, das den hiesigen Äther hoffentlich nicht zusätzlich zu den anderen Afterkünstlern der Bundesrepublik Doofland verschmutzen wird, ist auf diesem Album nichts zu holen.
FAZIT: Befindlichkeitsschlagerpop für den Kehricht.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 26.07.2017
Kick Media
46:40
14.07.2017