Mit einem Schlagzeug-Solo sein Album zu beginnen, ist schon ein starkes Stück, eben echt <a href="https://www.youtube.com/watch?v=sVMotEGOAXE" rel="nofollow">„Slipped And Stumbled“</a>. Allerdings liegt dieses starke Stück des LEAF HOUND-Sängers PETER FRENCH schon fast 40 Jahre zurück und wurde nun (Endlich!) zum ersten Mal auf CD veröffentlicht, nachdem Repertoire Records dieses spannende Musik-Artefakt der Vergangenheit nicht nur ausgegraben, sondern auch fein für die CD gemastert und mit einem 20seitigen Booklet, in der Chris Welch die French-Historie ausführlich schildert und zu jedem der 9 Songs ausgiebig Linernotes verfasst wurden, versehen hat.
Als 1978 PETER FRENCHs „Ducks In Flight“, das in weiten Strecken an ein Album erinnert, das ähnlich auch ein ROD STEWART bzw. (SMALL) FACES hätte veröffentlichen können, erscheint, hat der charismatische Sänger mit der rauen Stimme bereits seine Band LEAF HOUND, aber auch ATOMIC ROOSTER sowie CACTUS und BLACK CAT BONES vokal bereichert. Noch dazu unterstützen ihn dabei Musiker von THE WHO, THIN LIZZY, SMALL FACES und ERIC CLAPTON beim Einspielen dieses Solo-Albums, das so im Grunde zum Album einer Rock-Supergroup unter dem Namen PETER FRENCH wird.
In erster Linie erwartet den Hörer auf „Ducks In Flight“, bei dem sich French angeblich beim Singen in eine Art von Vogelperspektive versetzte, indem er wie im Flug singend klingen wollte, neben druckvollem Rock und Blues auch die eine oder andere ruhigere Nummer, von der die bluesige, an GARY MOORE erinnernde Ballade <a href="https://www.youtube.com/watch?v=0lKxBD_tp3Q" rel="nofollow">„Without You“</a> besonders hervorsticht.
Bei dieser Begleitband und dem Sänger verwundert am Ende schon, warum das Album 1978 fast völlig unterging. Fast scheint es, dass die Zeit für solche Alben in den Spätsiebzigern nicht mehr wirklich reif war. Der Progressive Rock wurde genauso abgeschrieben wie geradliniger Blues- oder komplexer Hard-Rock, weil die große Zeit des rotzigen Punks genauso angebrochen war wie die der um Discokugeln hopsenden Tanzbegeisterten. Da konnte man durchaus zwischen ABBA und BONEY M oder RAMONES und SEX PISTOLS verkaufstechnisch auf völlig verlassenem Musik-Boden stehen...
...sodass wir zu dem optimistischen FAZIT kommen dürfen: Die Zeiten haben sich geändert und vielleicht besteht daher nach 40 Jahren anno 2017 eine zweite Chance für „Duck In Flight“ von PETER FRENCH, das garantiert nicht nach einer lahmen Ente klingt.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 08.12.2017
Dave Markee
Peter French
Brian Robertson, Micky Moody, Mick Halls
Tim Hinkley, Peter Wingfield
Kenney Jones, Henry Spinetti
Joe Brown (Banjo), Raphael Ravenscroft (Saxofon)
Repertoire Records
35:34
15.09.2017