Sage und schreibe lediglich siebzehn Jahre jung und nichtsdestoweniger hiermit bereits das dritte Studioalbum im Rahmen einer Weltkarriere … Quinn Sullivan hat sich mit dem Erlernen seines Gitarrenspiel und der Entwicklung eines eigenen Stils beeilt - nun beeindruckt er nicht nur handwerklich, sondern auch kompositorisch und nicht zuletzt auf emotionaler Ebene, womit ihm vielleicht auch in Europa ein flächendeckender Erfolg garantiert ist.
Der junge Mann erweist sich obendrein als glaubwürdig hingebungsvoller Sänger, wie sowohl das sehnsuchtsvolle 'She Gets Me' als auch das balladeske Titelstück beweisen. Musikalisch wird von mitsingbaren Gitarrensolos bis zu starkem Orgel-Einsatz eine Menge geboten, sodass die gute Stunde wie im Flug vergeht. So gesehen gehen die Lyrics auf dieser Platte eine ideale Verbindung mit dem vortrefflich produzierten instrumentalen Unterbau ein.
Weshalb 'Rocks' (der Titel spricht für sich selbst), 'Big Sky' und 'Graveyard Stone' als Bonustracks aufgeführt sind, weiß deshalb nur der Teufel, den der Künstler bestimmt nicht zur legendären "Crossroads" bitten musste, um zu einer solchen Marke innerhalb der gepflegten Blues-Szene zu werden. Auch lässt sich Sullivan zu BEATLESscher Experimentierfreude im beschaulichen Rahmen hinreißen - will heißen: Der Song ist Chef, alles andere wurde offensichtlich schnell wieder verworfen.
So wirkt die Scheibe von vorne bis hinten entschlackt, aber trotzdem in keiner Weise unzureichend, und zugelassen werden sowohl luftiger Mainstream ('Tell Me I'm Not Dreaming') respektive klanglich eher moderner Art als auch Uriges wie 'Graveyard Stone' mit funky schmatzenden Licks.
FAZIT: Hier wächst ein zweiter Joe Bonamassa heran beziehungsweise - es ist bereits geschehen. Vom Geheimtipp zum Allgemeingut kann es nicht mehr lange dauern. <img src="http://vg09.met.vgwort.de/na/739ea64df6e94767a2df52041841f829" width="1" height="1" alt="">
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 10.03.2017
Mascot / Provogue
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27.01.2017