Schrulliger Shit aus Frankreich mal wieder … Die zweite EP von RAPTOR KING tut sich dadurch hervor, dass ihre Komponenten überhaupt nicht zusammenpassen, obwohl dann am Ende doch irgendwie alles aufgeht. Musikalisch stehen die Außerdem-Mitglieder von EVENLINE (kennt die wer?) jedenfalls auf festem Boden, selbst wenn sie nicht genau wissen zu scheinen, wo sie stilistisch zu Hause sind.
'Lonesome Raptor' ist beispielsweise tatsächlich nicht mehr und nicht weniger als halbakustischer Blues mit knorriger Stimme, den man schlichtweg nicht ernst nehmen kann, wohingegen das Titelstück in Stress-Core-Gefilden wildert und 'The Witch' sludigen Stoner Metal bietet. Spielerisch ist das Ganze ebenso einwandfrei wie produktionstechnisch, wobei sich das Trio um abwechslungsreiche Stücke bemüht, obgleich es sich in keiner Disziplin als überragend erweist.
Am gelungensten wirken noch die melodisch gesungenen Parts, denn RAPTOR KINGs Sänger ist nicht nur variabel, sondern lässt sich mitunter auch richtig gute Vocal-Hooks einfallen - weniger im Black-Metal(!)-Krampf 'Fight'N'Roll' als in 'The Long Way To Rock' allerdings. Prioritätensetzung erwünscht? Oh ja.
FAZIT: RAPTOR KING sind weder Fisch noch Fleisch, was ihren Stil zwischen extremem Metal und Street Rock betrifft. Für manchen macht sie das vielleicht interessant, für diesen Rezensenten allerdings nicht, auch wenn so wenig Kalkül sympathisch ist.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 14.03.2017
Raptor V, Nightsmoke, Don Coco
Eigenvertrieb
16:34
03.03.2017