Finnischer Black Metal - gern übersehen, oft unterschätzt und ideologisch mitunter nicht ganz einwandfrei … Bei RIENAUS sieht das Portfolio der Mitglieder sauber aus, ganz davon abgesehen, dass sie mit "Saatanalle" ein für ihr Land recht typisches Album im angestammten Feld einreichen.
Die sieben enthaltenen Tracks bedürfen kaum der Raserei, um gallig finstere Stimmung zu verbreiten. Die Produktion ist roh wie druckvoll, Frontmann Eetu Ikonen und wird im frühen Höhepunkt 'Polku' von einer gewissen Possessed Demoness am Mikrofon unterstützt, während allseits zumindest rudimentär Melodien zum Tragen kommen. Ohnehin scheint die Gruppe auf Atmosphäre zu setzen, statt Maxime wie "brutalst" oder "bösest" anzustreben.
Einen Pluspunkt gibt es für den anachronistischen Melodic Death Metal des Titelstücks, das ein wenig Black-Sun- und Wrong-Again-Records-Flair versprüht. So sind RIENAUS mehr als alles andere eine Nostalgiegeschichte, die es mit diesem Album auf eine handvoll plus eine ('Välisoitto' ist lediglich ein Kirchenorgel-Zwischenspiel) solide Genre-Kompositionen ohne Anspruch auf "hören müssen" vorlegen.
FAZIT: Durchschnittlich guter Black Metal mit hörbar finnischer Note, wurzeltreu und dennoch laut wie sauber produziert. <img src="http://vg01.met.vgwort.de/na/22be8b3a7cc94e26b7c18be9ded88a39" width="1" height="1" alt="">
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 07.07.2017
Kvlt
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07.07.2017