Dublin mal wieder, aber kein klassischer Rock in THIN-LIZZY-Tradition, geschweige denn irgendwelche Blues-Anwandlungen: SCOOPS reichen mit dieser EP vier weithin halbakustisch vorgetragenen Stücke ein, die von ihrer dynamischen Produktion leben und ansonsten in geläufigen Bahnen verlaufen. Das Ganze eignet sich prima zur Mainstream-Beschallung, was der Schreiber nicht einmal negativ meint.
Das flotte 'Beautiful World' ist ein angemessener Opener, der Stephen Coopers sympathisch juchzende Stimme als Dreh- und Angelpunkt des Sounds der Gruppe etabliert. Da sie im Trio aufspielt, ergibt sich ein kompakter Sound, bei dem von Überproduktion oder irgendwelchem Zierrat, der sich live nicht umsetzen ließe, keine Rede sein kann.
Das schwelgerische 'When I'm Older' bereitet die ein wenig zu schwülstige Ballade 'My Confession' vor, die Radiomusik im besten Sinn darstellt. Das zackige 'Quicksand' ist der passende Höhepunkt zum Schluss, auch in puncto verhältnismäßiger Härte. Allzu seicht werden SCOOPS zum Glück nie, was an ihren rhythmisch spritzigen Arrangements liegt. Man darf angesichts dieser reduzierten Konzeption gespannt darauf sein, wie sich die Band auf einem vollständigen Album bewähren wird.
FAZIT: Eher sachte Töne, aber mit genügend Kraft und vor allem überzeugender Emotionalität vorgetragen - SCOOPS rocken authentisch ohne laute Verzerrung und begehen den Spagat zwischen Hausfrauen-Muzak (wieder: nicht böse gemeint) und künstlerischem Anspruch.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 12.04.2017
Stephen Cooper, Stephen O Rourke, Keven Murphy
Eigenvertrieb
14:32
14.04.2017