Aus dem unüberschaubaren Wust der französischen Metal- und Hardcore-Szenen, die sich stark überschneiden, stammen auch die seit 2012 existenten SCRITIKALL, deren neuer Sechs-Track-Reigen (inklusive eines unnötigen Zwischenspiels) als ganzes Album durchgehen soll, aber substanziell nicht einmal für eine EP genügt.
Das Quartett frönt gewollt "progressivem" Thrash mit Kreischgesang, der zu längeren Kompositionen ohne merkliche Hooks geführt hat. Das Engagement, mit dem die Band ihren Stoff angeht - wenn sie in Hochform ist, erinnert sie ganz vage an die Landsleute GOJIRA, gerade auch wegen der Groove-Komponente ihres Stils -, in allen Ehren, aber abgesehen vom vorwiegend treibenden 'Disturbs And Manhandles' bleibt echt nichts hängen, und selbst hier sind es nur Teile des Songs.
Im Grunde sind SCRITIKALL nur eine von vielen Bands, die noch einen eindeutigen eigenen Sound kultivieren müssen oder in der aggressiv schnaubenden Masse untergehen werden.
FAZIT: Verspielter Thrash der modernen Form ohne Nachhaltigkeit. "Draft" ist wie der Windzug, der den Titel vorgibt: Man kann die Ohren auf Durchzug stellen und verpasst nichts.
Punkte: 6/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.05.2017
Dooweet
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07.04.2017