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Ufomammut: 8

Stil: Sludge / Doom

Cover: Ufomammut: 8

Phonstarke Gitarren-Freakouts mit Methode vom Stiefel, eingefangen in einem Mailänder Studio mit dem Nachgeschmack selbstsicher geruhsamer wie kühner Berechnung … UFOMAMMUT bleiben ihrer alles andere als schlanken Linie treu und zimmern abermals eine Reihe massiver Klangmöbel zusammen, deren Design ein ausgewogenes Verhältnis zwischen scharf umrissenen Kanten und elegant geschwungenen Konturen aufweist.

Zugegeben, ein bisschen nach Konstruktion, Kalkül und Krampf stinkt „8“ schon, wenn man sich vor Augen hält, dass es UFOMAMMUTs achtes Album ist und acht Kompositionen enthält, doch blendet man solche Gedanken aus, handelt es sich schlicht um ein weiteres psychedelisches Beinahe-Instrumentalwerk im weiteren Doom-Spektrum, das man ganzheitlich verstehen muss. Die Italiener kreisen der Zahl gemäß, um die es geht, achtmal um ein Ideenzentrum, doch die Bewegung erfolgt – repetitive Strukturen hin oder her – nicht roboterhaft, sondern sehr dynamisch, auch weil das Trio alles live im Studio einspielte.

Der Acht als Symbol der Unendlichkeit wiederum entspricht die Tatsache, dass sich die brummenden und dröhnenden Tracks in der Ferne zu verlaufen scheinen, doch bis zu ihrem jeweiligen Ende geschieht einiges … vor allem die Umsetzung klar erkennbarer Songarrangements, selbst wenn der Schluss stets offenbleibt. Der Synthesizer sorgt ein ums andere Mal für Verblüffung, ob mit brutzelnden oder nachgerade schreienden Sounds oder einer Art Alphorn-Klang in ‚Psyrcle‘, einem übrigens sehr treffenden Titel, mit dem sich die Ausrichtung der Band allgemein subsumieren lässt.

In Sachen Atmosphäre ist „8“ ein ungemein dichtes Album: versonnen, sehnsüchtig bis erdrückend, aber nie resignierend oder destruktiv, und unbedingt hörenswert – ein acht(!)-bares akustisches Möbiusband sozusagen.

FAZIT: Im Bereich (fast) instrumentaler Gitarremusik mit Doom- und Psych-Grundierung stehen UFOMAMMUT spätestens mit "8" außer Konkurrenz. So fest sie sich auch an übliche Stilmerkmale klammern, kräftig reißen sie dank der Direktheit dieser Live-Einspielung mit. <img src="http://vg04.met.vgwort.de/na/8c8eccdbb093406482fc115b19d29dbc" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 11/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 29.10.2017

Tracklist

  1. Babel
  2. Warsheep
  3. Zodiac
  4. Fatum
  5. Prismaze
  6. CoreWomdemonium
  7. Psyrcle

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Neurot / Cargo

  • Spieldauer

    55:34

  • Erscheinungsdatum

    27.10.2017

© Musikreviews.de