Man schreibt das Jahr 1985, die jungen kanadischen Thrasher VOIVOD haben bereits ein vielversprechendes Debüt namens „War And Pain“ über Metal Blade veröffentlicht und arbeiten am Nachfolger, dessen sich schließlich das Berliner Label Noise Records annimmt.
Über Noise sollte dann nicht nur dieses Album, „Rrröööaaarrr“ (1986), sondern auch die beiden folgenden, „Killing Technology“ (1987) und „Dimension Hatröss“ (1988) erscheinen.
Während dieser drei Alben/Jahre, die einen Markstein nicht nur in der Bandgeschichte darstellen, entwickelten VOIVOD ihren grobschlächtigen Thrash weiter, hin zu progressiveren Klängen, ohne sich dabei allzu deutlich von ihren Wurzeln abzukehren (und ohne ihr augenzwinkerndes Science-Fiction-Image aufzugeben).
Dass diese drei Alben eine Kernentwicklungsphase dieser interessanten Band umfassen, die man folglich auf diesem Best-Of nachvollziehen kann, lässt selbiges zunächst verlockend erscheinen, doch bei genauerem Hinsehen ergibt sich ein anderes Bild: „The Very Best“ suggeriert eine besonders exklusive Auswahl – doch so exklusiv kann eine Auswahl aus drei Alben, verteilt auf zwei CDs gar nicht sein. Man arbeitet sich streng chronologisch und der Titelreihenfolge der Alben folgend von vorne nach hinten durch – und lässt dabei pro Album zwei bis drei (insgesamt sieben) Lieder weg. Sieben Songs! Die hätten rein technisch wahrscheinlich sogar noch auf den beiden CDs Platz gefunden. Alternative: Eine dritte Scheibe dazu und man hat eine tolle Alben-Serie, die mit aufpolierter Tonqualität und fotoreichem Inlay punkten könnte. HÄTTE…
FAZIT: So ist dieses Best-Of letztendlich eine unschöne und nach Geldmacherei stinkende Sache, was natürlich der enthaltenen Musik keinen Abbruch tut. Wer Interesse an den Noise-Aben von VOIVOD hat, sollte sich eher an die einzelnen und recht hübschen Re-releases von „Rrröööaaarrr“, „Killing Technology“ und „Dimension Hatröss“ halten.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 26.05.2017
Blacky
Snake
Piggy
Away
Noise/BMG
96:50
31.03.2017