Diese Berliner Jungs sind mit einem Sänger gesegnet, der einen leisen Glenn-Danzig-Touch hat und darüber hinaus wie so viele Frontleute von Bands, die eine Mischung aus Rock und Metal spielen, krampfhaft James Hetfield zu imitieren sucht und erwartbar scheitert. Ansonsten ist bei WAKING THE FALLEN aber alles einigermaßen im Lot, denn die Band hat hörbar Bock auf das, was sie tut, und streckt sich nicht weiter aus, als es ihre Möglichkeiten zulassen.
Der zackige Hauruck von 'Hurricane' läutet die Handvoll solider Kompositionen ein, die sich durch verspielte Leadgitarren auszeichnen. Ein Teil der Riffs hingegen, die WAKING THE FALLEN verbraten, wirkt leicht einfältig und wird nicht besser, weil die Band sich nicht zu schade ist, dieses oder jenes Leitmotiv einen Tick zu häufig zu wiederholen.
Mikrofonschwinger Basti schafft es mit seinem Tonfall und METALLICA-"Uh" gerade noch, nicht auf die Nerven zu fallen, weil der schwungvolle Sound seiner Kapelle schlichtweg Spaß bereitet, ohne der Weisheit letzter Schluss zu sein. WAKING THE FALLEN agieren angenehm Image-frei und lassen ihre Musik sprechen. Deren Höhepunkt erfährt diese EP mit 'Social Disparity', das im Übrigen auch auf die Sorgsamkeit hinweist, mit der die Band ihre Texte angeht. Saubere Sache für "Load"-affine Hörer also.
FAZIT: Spritzig gespielt, satt produziert und trotz eindeutiger Referenzen Richtung Metal-Aushängeschild schlechthin sympathisch sind WAKING THE FALLEN, deren High Input Lust auf ein ganzes Album macht … wie es sich für eine EP auch gehört, und für Newcomer legen die Musiker eine außerordentliche Reife an den Tag.
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Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 28.07.2017
RecordJet
17:56
07.07.2017