Kurz und knapp wie diese EP selbst: Whitney Rose begeht mit "South Texas Suite" einen Spagat zwischen der Songwriter-Tradition ihrer nordamerikanischen Heimat und der Musik der Country-Hochburgen im Süden der Vereinigten Staaten.
Die von Kanada nach Austin im US-Bundesstaat Texas gezogene Chanteuse versteht sich vor diesem Hintergrund auf stilistische Vielfalt. So kommen Latin und Tex-Mex (das Akkordeon!) ebenso zur Geltung wie Fiddle und Steel Guitar ('Looking Back on Luckenbach'), alles gekrönt von einer lieblichen Stimme, der man die Fifties-Gesten ohne weiteres abnimmt.
"South Texas Suite" gestaltet sich über weite Strecken tanzbar, sowohl was das stolzierende 'Boots' angeht als auch in Hinblick auf das Highlight: ein Fanal gegen alles Digitale ('Analog', was sonst?), wofür die Künstlerin tatsächlich Gitarrenlegende Redd Volkaert einspannen konnte. Der abschließende Jam 'How ‘Bout a Hand for the Band' verkommt da beinahe zur Nebensache, aber Spaß macht dieses Ding gerade deshalb, weil es so kurz ist.
FAZIT: Whitney Rose ist quasi eine moderne Rosanne Cash und macht Musik, die Freunde des total klassischen Girl-Country-Sounds von dereinst steilgehen lassen dürfte. Cowboystiefel an und ab dafür ...
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 19.03.2017
Six Shooter / Alive
22:23
24.03.2017