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Wolfheart: Tyhiyys

Stil: Finnen-Metal

Cover: Wolfheart: Tyhiyys

Dritter und erster Release von WOLFHEART auf breiterer Ebene beim Mittlerweile-Branchenriesen Spinefarm - Tausendsassa Tuomas Saukkonen: Beim Hören von "Winterborn" erschließt sich allerdings nicht, warum der Künstler ein neues Banner wählte, obwohl er sich ähnlich ausdrückt wie zuvor bei BLACK SUN AEON. <img src="http://vg09.met.vgwort.de/na/bf73637ceed347ebaf907be811ac62e9" width="1" height="1" alt="">

Dies mag einer inhaltlichen Schwerpunktverlagerung geschuldet sein, aber sei's drum, die Scheibe gibt den Fans des Finnen, was sie erwarten - falls sie nicht wie der Schreiber am ehesten auf die Gothic-Hits von BEFORE THE DAWN geeicht sind, wofür Tuomas seinerzeit viel zu wenig Beachtung geschenkt wurde. Damit einher gehen manche Stereotypen mit allem Für und Wider; es ist, als wolle der Mann geradezu forcieren, was man als Klischeereiter mit seiner skandinavischen Heimat in Verbindung bringt: Melancholie, Schwermut und dergleichen synonyme Befindlichkeiten mehr.

Beim Hören der Scheibe ziehen Winterlandschaften auf, in denen einsame Menschen in Blockhütten sitzen und sich in ihrem selbst auferlegten Elend suhlen, weil es einfach zu schön ist. Die Kompositionen gestalten sich vor diesem Hintergrund souverän wie vorhersehbar - mitsamt der obligatorischen Wolfs-Bildersprache und recht glatter, aber nicht un-heavier Produktion, was das rein Instrumentale angeht.

Die Stücke werden im Verlauf der Spielzeit stärker; klammern sich WOLFHEART zu Beginn zu sklavisch an reine Stimmungsmache nach bewährten Mustern, folgen ab spätestens der zweiten Hälfte Schlag auf Schlag verhältnismäßige Hits, wobei Rückgriffe auf vergangene Erfolge ('Routa Pt.2', ein Highlight) nicht ausgeschlossen sind.

In dieser Hinsicht reiht sich "Winterborn" nahtlos in Saukkonens Gesamtwerk ein. Experimente sind dabei ausgeschlossen, denn was die Qualität und Ausrichtung des gebotenen Materials betrifft, kann man allenthalben von Feinabstimmungen sprechen. Der Mann nähert sich schlichtweg stetig seiner eigenen Vorstellung von Perfektion, was dazu führte, dass …

FAZIT: … typischen Finnen-Metal bietet, auf den man können muss, um WOLFHEART dauerhaft ins Herz schließen zu können. Tuomas Saukkonen zieht alle Mikrogenre-Register und verprellt Liebhaber dieses Stils nicht, wird aber wohl auch niemanden zu dem Sound bekehren. Ein überdurchschnittlicher Komponist bleibt er weiterhin, auch wen er Gefahr läuft, auf gehobenem Niveau zu stagnieren.

Punkte: 9/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 20.03.2017

Tracklist

  1. Shores of the Lake Simpele
  2. Boneyard
  3. World on Fire
  4. The Flood
  5. The Rift
  6. Call of the Winter
  7. Dead White
  8. Tyhjyys

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Spinefarm / Universal

  • Spieldauer

    43:44

  • Erscheinungsdatum

    17.03.2017

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