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Abstract Rapture: Hollow Motion

Stil: Alternative Metal

Cover: Abstract Rapture: Hollow Motion

Als ABSTRACT RAPTURE 2011 mit ihrem Debüt "Earthcrush" auf den Plan traten, hegten Underground-Medien größere Hoffnungen für die Luxemburger, die sich daraufhin jedoch sieben Jahre Zeit für den Nachfolger ließen und bis dahin wenig mehr von sich reden machten - auch wegen mehrerer Umbesetzungen. Das Warten auf "Hollow Motion" hat sich aber gelohnt, wie man nun konstatieren darf.

Die Gruppe deckt nach wie vor unterschiedliche extremere Metal-Spielarten ab und verklebt diese bisweilen auf recht frische Weise, auch wenn sie nichts gänzlich Neues dabei schafft. Besonders spritzig agieren ABSTRACT RAPTURE in rhythmischer Hinsicht, wie bereits der Opener 'A Promise from the Ghouls' zeigt; hörbar stark von sogenanntem Groove Metal (Pantera, Gojira) beeinflusst fliegen die Riffs tief, und nicht jede Betonung muss auf die Eins im Takt fallen. Proggy ist das Ganze andererseits nicht, was aber dem Wert der Musik aber freilich keinen Abbruch tut. Die beiden Gitarristen haben ein Händchen für einen guten Flow, auch wenn Bassist und Schlagzeuger sozusagen ständig hineingrätschen.

Im weiteren Verlauf denkt man bei Stücken wie dem dezent grungigen 'The Cancer In Your Soul' oder dem janusköpfigen 'Endless Chapter' abwechselnd an US-Acts von Stone Sour über Disturbed bis zu (natürlich) Slipknot, gleichwohl ABSTRACT RAPTURE nicht so wirr und auf Show getrimmt daherkommen wie die letztgenannten - im Gegenteil, ihr Image bleibt angenehm dezent, und Frontmann Drittt verleiht der Chose mit seiner facettenreichen Stimme nicht nur einen bodenständigen Charakter, sondern wahrt auch die Glaubwürdigkeit des Quintetts.

Zum Anspielen empfehlen wir die beiden verspielten Tracks 'Blood-Red Revolt' und 'Inner Plague', die zugleich auch den insgesamt düster bedrohlichen Vibe des Albums anschaulich illustrieren.

FAZIT: "Hollow Motion" ist Alternative Metal im besten Sinn dieser Bezeichnung. ABSTRACT MOTIONs ausgetüftelte Interpretation desselben würde über ein größeres Label vertrieben sicherlich höhere Wellen schlagen, also A&Rs, bitte nicht von der Herkunft der Band aus dem Zwergherzogtum abschrecken lassen, denn schließlich zocken die Jungs mehr oder weniger regelmäßig auch live … <img src="http://vg06.met.vgwort.de/na/6f8c8901e73441e69a75f342476f69ae" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 11/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 26.12.2018

Tracklist

  1. A Promise From The Ghouls
  2. The Cancer In Your Soul
  3. Dance Of The Hanged Men
  4. Endless Chapter
  5. Blood-Red Revolt
  6. And Winter Comes
  7. Inner Plague
  8. Venom Skies
  9. The Fear Industry
  10. Hollow Soul
  11. Ego Non Te Absolvo (A Drunken Conclusion)

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Black n' Purple

  • Spieldauer

    54:33

  • Erscheinungsdatum

    07.12.2018

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