AEROLITH verstehen ihre Musik als eine Art musikalische Weltraumreise, bei der sie sich von der Finsternis genauso wie den leuchtenden Schönheiten des Universums leiten lassen. Natürlich ist dafür eine psychedelische Musikkombination aus Kraut-, Post- und Space-Rock ideal geeignet.
Auf ihrem schlicht „II“ betitelten Album, das <a href="https://www.youtube.com/watch?v=dfRxP_0JJQM&index=3&list=PL1_FI_hCeFw1TDotJ61YvUinSu9x9sJR-" rel="nofollow">dem 2016er-Vorgänger</a> in ganz ähnlicher Weise folgt, tritt das österreichische Trio mit Schlagzeug, Gitarre und Keyboard seinen Flug durch sechs instrumentale Longtracks an, die sich zwischen 7 und 11 Minuten bewegen und zu dem sie selber berechtigt feststellen: „Trotz der allgegenwärtigen Melancholie wird eine geballte positive Energie transportiert, die den Hörer einlädt, sich in eine bessere Welt irgendwo da draußen im Weltraum zu beamen.“
Garantiert fällt das denjenigen, die sich intensiv auf das sound-technisch gut produzierte <a href="https://www.youtube.com/watch?v=dxh-_kY6uZU&list=PL1_FI_hCeFw1TDotJ61YvUinSu9x9sJR-&index=2" rel="nofollow">„Aerolith II“</a> einlassen und die Musik nicht nur als Hintergrundbeschallung verstehen, sehr leicht, auch weil uns das erste Stück „Pacha“ mit dynamischen Schlagzeug-Rhythmen und einer gelungenen, an MICHAEL ROTHER von NEU! erinnernden Gitarren-Melodie, die sofort ins Ohr geht, begrüßt.
Doch nicht nur die alten Krautrocker NEU! kommen einem bei AEROLITH immer mal wieder in den Sinn, auch deren jüngere Ableger, wie MONKEY3, LONG DISTANCE CALLING oder EROC, begleiten uns als musikalischer Treibstoff bei dem knapp einstündigen Space-Rock-Flug, der sich manchmal ein wenig in schwebenden Klängen erschöpft, wo er besser etwas eher nochmal die Turbinen angeworfen hätte.
Demgegenüber zeichnet sich „Aerolith II“ aber auch durch eine geschickte Kombinationen aus Keyboard-Bombast und fast hitverdächtigen Gitarren-Melodien, die nicht auf Elektronisches, sondern vielmehr Akustisches setzen, aus. Ein paar mehr Freiräume und solistische Ideen seitens des Schlagzeugs, das zu oft nur als hintergründiger Begleiter sein musikalisches Dasein rechtfertigt, hätten die universale Reise, um sich in „eine bessere Welt zu beamen“ durchaus gerne noch etwas beschleunigen können.
FAZIT: Auch wenn das „Aerolith II“-Cover mit dem Engel-vor-Erde-Motiv des österreichischen Space-Rock-Trios AEROLITH ein wenig altbacken und zusammengeschustert wirkt, gilt das nicht für die Musik dahinter, die uns einen gelungenen Tripp durch die Welten psychedelisch anmutenden, aber auch entspannenden Space-, Kraut- und Post-Rocks, der von Gitarren und Keys dominiert wird, offenbart.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 31.01.2018
Gerald Kaiser
Rade Kutil
Manuel Schlick
Lakechurch Production/Jumping High Records
51:26
01.12.2017