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Reviews

Agony: I

Stil: Death / Thrash Metal

Cover: Agony: I

Tja, die guten Bandnamen sind so gut wie allesamt vergriffen, und man bräuchte sich nicht zu wundern, wenn diese junge Kapelle aus Meißen nicht bald Schwierigkeiten aufgrund ihrer Benennung bekommen würde. Davon abgesehen: Versucht mal, unter all den Agonys im Netz die richtigen zu finden …

Wie dem auch sei, die Band existiert in ihrer derzeitigen Form seit 2014, nachdem sie zwei Jahre zuvor gegründet wurde, und räumt ein, stilistisch noch nicht endgültig festgelegt zu sein. Beim Hören ihres ersten Lebenszeichens aus einem Studio wird dies anhand auf noch nicht ganz verbindliche Art miteinander verschränkter oder (weniger ideal) zusammenhanglos nebeneinander stehender Elemente aus diesem oder jenem Metal-Subgenre sehr deutlich. Andererseits klingt "I" aber nicht völlig zerfahren, sondern lässt sich guten Gewissens irgendwo zwischen Death und Thrash Metal ansiedeln.

In diesem Kontext punkten Agony leider nicht mit hervorstechenden Alleinstellungsmerkmalen. Sie verstehen "I" als ein Demo, und das sollte der Hörer trotz einer unbestreitbar achtbaren Produktion ebenfalls tun. Der Gesang bleibt ausdrucks- und kraftlos im ständig gleichen Tonfall, falls er nicht in den Keller absackt, woran sich zugleich die Death-Metal-Einflüsse festmachen lassen. Darüber hinaus weiß die Gruppe allerdings, was Groove bedeutet, und demonstriert dies im Geiste der jungen Machine Head oder Sepultura zu "Roots"-Zeiten.

Als deutsche Band liegen aber natürlich auch die einschlägigen Ruhrpott-Acts als maßgebliche Inspiration nahe und klingen in der Tat in vielen Momenten an. So einfallslos das Cover der CD-R mit einem Schnitter in Schwarzweiß auch wirkt, so gut passt es wiederum zur Attitüde der Gruppe. Der Spaß an der Sache steht bei ihr eindeutig im Vordergrund, und das ist eine hervorragende Ausgangssituation für eine lange, substanziellere Zukunft.

FAZIT: Agony pendeln zwischen alter (80er) Schule und dem sogenannten Neo Thrash des darauffolgenden Jahrzehnt hin und her, ohne sich klar zu positionieren. Beim Songwriting sind sie mit dezenten Death-Anleihen um Abwechslung bemüht, wobei sich der Sound hören lassen kann. Live macht das im kleinen Club Bock, aber die Labels können sich noch Zeit mit dem Anklopfen lassen, bis aus dem Proberaum der Meißner aussagekräftigere Töne drönen. <img src="http://vg01.met.vgwort.de/na/fd4a3d04340b4683a5014656bb8106e7" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 9/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.07.2018

Tracklist

  1. Journey
  2. Faded Memories
  3. Pursuit For The Right
  4. Creeping
  5. Riot
  6. Brain Collapse

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Eigenvertrieb

  • Spieldauer

    23:53

  • Erscheinungsdatum

    01.06.2018

© Musikreviews.de