Wenn BETWEEN THE PLANETS wie in jüngerer Zeit mit den schwedischen Mathematikmetall-Darlings Meshuggah Konzerte geben, passt das nur zu gut:
Nach dem für Post Rock bis Metal relativ gewöhnlichen Intro 'Inner Voice' wird es mit dem geräuschhaften 'The Avalanches' noch langatmiger, ehe die Band richtig aus den Puschen kommt. 'Engrams' glänzt durch vertrackte Rhythmik, auch wenn es in letzter Konsequenz unauffällig bleibt - ganz im Gegenteil zum Gastauftritt von Saxofonist Jørgen Munkeby (Shining aus Norwegen) während 'Insides', dem mit seinen poppigen Gitarrennuancen definitiv stärksten Tracks dieser Sammlung, sowie 'Along the Horizon'.
Sängerin Barbora Mochowa von der aufgelösten Alternative-Gruppe Sinuhet ist in zwei Songs zu hören, wobei "Inner Voice" und "Through the Canyon" zugleich die Fixpunkte bilden, die zunächst bei der Orientierung im musikalischen Kosmos von BETWEEN THE PLANETS helfen. Letzterer Track besticht des weiteren durch den effektiven Einsatz eines Cellos, wofür Sousedi-Mitglied Karel Zdarsky verantwortlich zeichnet. Solche recht überraschenden Klangspitzen könnte die Gruppe häufiger einbauen, denn hierin steckt Potenzial für ein markanteres stilistisches Profil.
Letzten Endes sind und bleiben die Tschechen nämlich eine herkömmliche Post-Rock- bis -Metal-Band, deren Material zu keiner Zeit so zwingend klingt, das man es gegenüber einschlägig bekannten Namen (wie eben ihren Tourneepartnern aus Schweden) vorziehen müsste. Belege dafür häufen sich im Lauf der Spielzeit, sei es das verzichtbare Zwischen-Intro 'Timelessness' oder die immer wieder geradezu stereotyp eingewobenen Djent-Grooves mit dementsprechendem Gitarren-Sound.
Die Produktion ist ohne Tadel wie die Performance, doch ein eigener Charakter fehlt völlig.
FAZIT: BETWEEN THE PLANET haben mit "Of Inner Sight" eine stimmungsvolle Demonstration dessen vorgelegt, was sie unter modernem Instrumental-Metal begreifen, bedienen sich dabei allerdings bereits überkommener Stilmittel, die das Album zu wenig mehr als Redundanz auf gehobenem Niveau machen. Wem die zweite Liga hinter Periphery, TesseracT und Co. (ohne Vocals wohlgemerkt) reicht, der ist auch mit diesen Pragern zufrieden.
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 18.06.2018
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01.06.2018