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Black Mamba: Heritage

Stil: Alternative Rock

Cover: Black Mamba: Heritage

Ein Drummer als Dynamo zweier Damen, die nicht auf den Mund gefallen sind und auch auf ihren Instrumenten die Fetzen fliegen lassen - BLACK MAMBA setzen sich nicht nur mit dem grellen Comic-Cover von "Heritage" als kämpferische Mannfrauen in Szene, bei denen das vermeintlich starke Geschlecht im wahrsten Sinn des Wortes im Hintergrund sitzt. Andererseits ist das Trio dann doch nicht so leicht zu durchschauen.

1990er Alternative, zu dem in der Tat auch die Riot-Grrrl-Bewegung zählte, ist eine Sparte, die sich zur Einordnung der italienischen Gruppe am besten eignet. Ihre Anfänge als Coverband, die u.a. Standards von Classic-Rock-Legenden zwischen Deep Purple und sogar Rush, aber auch zeitgemäßere Quasi-Popsounds wie jene der Foo Fighters interpretiert hat, hört man BLACK MAMBA nur noch geringfügig bis gar nicht an. Jedenfalls käme man nicht darauf, die Genannten zu den Einflüssen der Gruppe zu zählen, wenn man ihre aktuelle Musik hört.

Ein bisschen Garagen-Lärm erahnt man zumindest; andererseits arbeiten BLACK MAMBA mit Keyboard-Streichern und haben ihre Ideen für "Heritage" live erprobt, weshalb keine Note zu viel gespielt wurde. Gitarristin Irma Mirtilla hat ein leicht theatralisches, bisweilen fast operettenhaftes Organ, das ihr allerdings dort einen äußerst einfühlsamen Ausdruck ermöglicht, wo es angemessen ist. Durch die Dynamik der Kompositionen bedingt muss sie häufiger "zurückschalten", denn immer voll Stoff, das ist nicht die Schiene, auf der die Combo fährt.

Spielfreude im Fokus steht jedenfalls im Fokus, und so straight das Material größtenteils auch ist, so interessant gestaltet es die Rhythmusgruppe. Als Beleg dafür fungiert gleich 'Never Obey' an zweiter Stelle mit seinem kantigen Groove. An anderer Stelle ('Pills In The Sun') beeindrucken BLACK MAMBA mit fast Fusion-artigen Gitarrenparts oder äußerst offensichtlichen Einflüssen der Red Hot Chili Peppers ('The Golden Cat'), die sie aber hervorragend eigenständig umsetzen.

Beim Hören von BLACK MAMBA kommt einem vor allem eines in den Sinn: jugendliche Unbekümmertheit. Im Laufe der nächsten Jahre wird diese Band voraussichtlich nie mehr so ungezwungen klingen wie jetzt.

FAZIT: Freude am Experimentieren mit konventionellen Alternative-Rock-Mustern, ein höherer Anspruch ans eigene Handwerk und der Wunsch, abegriffene Muster zu überwinden, machen BLACK MAMBA zu einer originellen Band zwischen den 1990ern und Prog. Allein die richtig geilen Songs fehlen der Band noch. <img src="http://vg06.met.vgwort.de/na/118be0a0c16f4242872f1e8586cb2baa" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 10/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 19.03.2018

Tracklist

  1. Heritage
  2. Never Obey
  3. Loop
  4. Wreckage
  5. Lost in Translation
  6. The Lie
  7. Pills in the Sun
  8. Revenge
  9. The Golden Cat
  10. What is Untold

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Eigenvertrieb

  • Spieldauer

    41:49

  • Erscheinungsdatum

    02.03.2018

© Musikreviews.de