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Chaos Path: The Awakening

Stil: Death-, Black- und Thrash-Metal, kurz „Kaotysk Metal“

Cover: Chaos Path: The Awakening

Sie beschwören mit Leib und Seele, Instrumenten und Gesang, digital und auf limitierten Vinyl mit ihrem „Kaotysk Metal“ auf „The Awakening“ ernsthaft die Apokalypse – diese Kasseler Metalisten von CHAOS PATH, denen auf ihrer 23minutigen MLP vom nordischen Melodic-Death- über den mitteleuropäischen Black- bis hin zum deutschen Thrash-Metal kein musikalischer Chaos-Pfad zu weit ist. Und die als Musiker bereits erste Metal-Pfade mir MY COLD EMBRACE, ANCIENT WARGOD und REFLECTOR einschlugen.

„Die Welt, wie wir sie kennen, befindet sich in einem unheilvollen Wandel und ist auf dem Weg in eine ungewisse Zukunft. Inmitten der globalen Krise manifestiert sich die Band CHAOS PATH im Jahr 2016.“
So weit der Ausgangspunkt für das metallische Kasseler Quintett, das sich mit dieser streng auf 500 Ausgaben (100 auf orangem, 100 auf violettem, 100 auf splatternem und 200 auf schwarzem Vinyl) limitierten, handnummerierten Mini-Debüt-LP lauthals growlend und tiefschwarz metal*nd zum musikalischen Worte meldet.

Die 6 von Andor Arnhold (Ex-ANCIENT WARGOD) gemixt und gemasterten Tracks auf „The Awakening“ entstanden im September und Oktober 2017 und folgen ganz klar einem apokalyptischen Konzept, das mit finsteren, bedrohlichen Klängen sich teuflisch dem Hörer in Zeitlupe nähert, um sich dann in einem metallischen Unwetter zu entladen: „My thoughts are coloured in bloodred / And my desires rise bittersweet / All limits and boundaries / Break down in maelstroms of aggressions“ - diese Strophe aus „Open The Gates“ beschreibt sehr gut, was dann musikalisch wie textlich auf der Mini-LP geschieht. Zwischen blut-rot und bitter-süß und natürlich alle Grenzen überschreitend und Regeln brechend schaffen CHAOS PATH ihren „Kaotysk Metal“, der nach dem dunklen Einstand deutlich an Härte und Aggression sowie gehörig Fahrt auf- und über die beiden Mini-LP-Seiten auch nicht mehr abnimmt.

So werden sie den Worten auf dem Beiblatt der LP, das sich neben einem doppelseitigen Einleger, dem Textblatt, einem Aufkleber und dem Download-Code befindet, vollends gerecht, auf dem sie von einem eigenständigen Metal-Gebräu sprechen, das den Hörer ins „Fadenkreuz von CHAOS PATH“ nimmt: „CHAOS PATH sind chaotisch und doch keine Waffenschau der technischen Möglichkeiten, nein, ihr Zielfernrohr ist viel präziser ausgerichtet - ‚Reduced To The Max‘ ist der Schlüssel.“

Auch der CP-Gitarrist Ratsastaja nimmt mit seinen „Dankesworten“ kein Blatt vor den Mund, wenn er seinen Feinden dafür Dank zollt, dass „sie in der letzten Schlacht daneben geschossen haben“. Nochmal Glück gehabt – darum nunmehr „Feuer frei!“ für das apokalyptische „The Awakening“, in dem Black-, Thrash- und Death-Metal die musikalischen Waffen durchladen sowie gekonnt und treffsicher abfeuern.

FAZIT: Eine beeindruckende Debüt-Mini-LP ist „The Awakening“ von CHAOS PATH aus Kassel geworden. Mit viel Liebe und Leidenschaft gemacht sowie gut produziert versucht das Metal-Quintett seinen eigenen Weg zwischen Melodic-Death-, Black- und Thrash-Metal zu gehen und zieht dabei gleich eine ganz eigene Schublade auf, die es „Kaotysk Metal“ nennt.

Punkte: 11/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 15.05.2018

Tracklist

  1. <b>Seite C</b> (12:15):
  2. Doom (5:03)
  3. Kriig (4:26)
  4. Open The Gates (2:46)
  5. <b>Seite P</b> (10:52):
  6. Voices Of Bitterness (2:37)
  7. Over Your Threshold (3:20)
  8. The Awakening (Chaos Path Part I) (4:55)

Besetzung

  • Bass

    Richy Blackfire

  • Gesang

    Ancient Weapon

  • Gitarre

    Viides Ratsastaja, God Of Carnage

  • Schlagzeug

    Chaosblaster

Sonstiges

  • Label

    Eigenveröffentlichung

  • Spieldauer

    23:07

  • Erscheinungsdatum

    17.03.2018

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