Die Einstufung, ob ein Bluesmusiker den Blues nur spielt, oder ob er den Blues auch hat, ist schon immer eine Art Gütesiegel gewesen. Dan Patlansky gehört definitiv zur zweiten Kategorie. Spätestens seit dem Jahr 2014, als er von Bruce Springsteen höchstpersönlich dazu auserkoren wurde, im FNB Stadium Johannesburg vor 64.000 Menschen für den Boss zu eröffnen, geht die Karriere des Südafrikaners steil nach oben.
Mit seinem neuen Werk „Perfection Kills“ legt Dan Patlansky nach den beiden von Kritikern und Publikum hochgelobten Alben „Introvertigo“ (2016) und „Dear Silent Thieves“ (2015) seinen nun schon neunten Longplayer vor.
Stilistisch ist alles beim Bewährten geblieben, denn Patlansky orientiert sich wie gehabt an den Großen des Genres, STEVIE RAY VAUGHAN, JOE BONAMASSA und ERIC CLAPTON, um nur einige zu nennen und die Arbeit an seiner 63er Stratocaster klingt denn auch entsprechend inspiriert.
Die zehn Titel des neuen Silberlings klingen wie aus einem Guss und zeigen einen gereiften Dan Patlansky, der nach eigener Aussage keine Perfektion anstrebt, diese aber scheinbar spielerisch erreicht. Exemplarisch sei auf sein Solo im Titel „Never Long Enough“ verwiesen, das von traumwandlerischer Sicherheit und Präzision zeugt, mit einem verzerrten Sound gestartet wird, um dann in eine cleane Hochgeschwindigkeits-Riff Folge überzugehen, die man so noch nicht oft gehört hat.
Die Basic-Tracks wurden von der Band live im Studio eingespielt, was dem Album einen erdigen Touch gibt, von dem Patlansky sagt, dass genau diese Ursprünglichkeit Ziel des neuen Werks gewesen ist.
„Judge A Man“ ist die Abrechnung Dans mit Damen, die er mal gedatet hat, die aber der Meinung waren, Bluesmusiker sei kein Job, eine ruhige Bluesnummer, wohingegen <a href="https://www.youtube.com/watch?v=tRFIWaJaD8s" rel="nofollow">„Dog Day“</a> die erste Single-Auskopplung, sicherlich das härteste Brett, das Patlansky auf dem neuen Album bohrt, darstellt.
FAZIT: DAN PATLANSKY knüpft mit seinem aktuellen Werk „Perfection Kills“ nahtlos dort an, wo er mit den vorangegangenen Alben aufgehört hat. Die Gitarrenarbeit ist außergewöhnlich und liefert ein ums andere Mal Highlights, die für Gänsehautmomente sorgen. Nach Dans Aussage schadet Perfektion der Kunst, da es keine Messlatte gibt, anhand der sich Perfektion messen ließe. Wer allerdings wie er so verdammt nah dran ist an Perfektion, kann es sich auch leisten, scheinbar weniger perfekt zu erscheinen.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 08.03.2018
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02.02.2018