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Daniel Caccia: Alles ist New York

Stil: Big Band / Vocal Jazz / Pop

Cover: Daniel Caccia: Alles ist New York

Ist es pietätlos, dem Produzenten und Texter Frank Ramond sowie dem Komponisten Martin Lingnau zu unterstellen, mit Daniel Cacca auf allzu berechnende Weise fortführen zu wollen, was sie mit dem früh verstorbenen Volks-Crooner Roger Cicero begonnen haben? Der Verdacht liegt auf jeden Fall nahe, wenn man sich das Debüt des Sängers zu Gemüte führt. Dabei braucht man gar nicht zu wissen, dass er obendrein von Ciceros ehemaligen Mitmusikern mitsamt ihrem musikalischen Leiter Uwe Granitza begleitet wird …

Blendet man all diese Assoziationen aus, darf man sich bezüglich Daniel Caccas Einstand "Alles ist New York" auf ein bewusst im Mainstream stattfindendes Stück Big-Band-Soul und Jazz Pop freuen, das anders, als sein Titel suggeriert, nicht nur als Hommage an den Schmelztiegel an der US-Ostküste zu verstehen ist. Der kroatisch-stämmige Künstler weist abgesehen von seiner offensichtlichen Affinität zu Frank Sinatra Chansonnier-Qualitäten auf (höre 'Mr. Richtig') und bewegt sich auch gerne in loungigen Gefilden, wie insbesondere 'Ich bin dann mal weg' und 'Sieh gut aus und schweig' beweisen, letzteres mit feurigem Latin-Flair.

Dann wären da noch der Neo Swing von 'Zeit für Champagner' inklusive fetter Bläsern und das augenzwinkernde Energiebündel 'Was für’n Typ', dem das ähnlich kräftig zupackende 'Wer zum Teufel ist St. Valentin' in nichts nachsteht. Keine Frage, die Macher hinter dem 32-Jährigen ziehen alle Register, als wollten sie, was den kommerziellen Erfolg ihres Schützlings angeht, nichts anbrennen lassen. Zu einem solchen Projekt gehören dann natürlich auch eine Streicher-Ballade wie 'An dir gabs kein Vorbei' und glanzvolle Klaviernummern der Marke 'Berlin ist eine Frage der Dosis', dessen humorvoller Text die Abgeklärtheit dieses Unterfangens nur vorübergehend vergessen macht.

FAZIT: Auf "Alles ist New York" zeigt sich Daniel Cacca als mit allen Wassern gewaschener Entertainer, der durchaus nicht uneigenständig ist, auch wenn die Parallelen zwischen seiner Musik und jener von Roger Cicero bisweilen allzu frappierend sind. <img src="http://vg06.met.vgwort.de/na/d66cf096f23d432b93614fd2d0ccdccc" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 9/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 11.11.2018

Tracklist

  1. Alles ist New York
  2. Zeit für Champagner
  3. Ich bin dann mal weg
  4. Was für'n Typ
  5. Ich bin ich zu 100 Prozent
  6. An dir gabs kein Vorbei
  7. Wer zum Teufel ist St. Valentin
  8. Berlin ist eine Frage der Dosis
  9. Mr. Richtig
  10. Sieh gut aus und schweig
  11. Küsse, die man nicht bekommen hat
  12. Das Beste kommt noch
  13. Ohne deine Nummer
  14. Ich wünsch mir nur bei dir zu sein

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Airforce1 / Universal

  • Spieldauer

    50:18

  • Erscheinungsdatum

    02.11.2018

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