Na, wer grübelt bereits heute, am 2. Advent 2018, darüber nach, wie er seinen Liebsten, seine Liebste oder gute Freunde zu Weihnachten beschenken könnte:
Musik?
Literatur?
Kunstvolle Malerei?
Das beste wäre doch eine Kombination aus allem, oder?
Mit <a href="https://balaena.de/2005/12/14/b09/" rel="nofollow">„Whale Songs“ von DANIEL PAIN und dem Buch „Walgesang“</a> mit der dazugehörigen Geschichte von DANIEL PAIN und schlicht wundervollen Schwarz-Weiß-Bildern von <a href="https://paulkatoe.com/" rel="nofollow">PAUL KATOE</a>, die in Form von Punkten ihre Ganze Schönheit entfalten, hat er das ideale Geschenk gefunden, mit dem er garantiert allen Schöngeistern einerseits eine riesige Überraschung und andererseits eine ebenso große Freude bereitet!
Wer‘s nicht glauben will, der sollte unbedingt eine Blick auf <a href="https://www.youtube.com/watch?v=1Ybs6pKnYck&feature=youtu.be" rel="nofollow">das Video von „You Set The Dark On Fire“</a> werfen, in dem man eine Menge über die Entstehung des Buchs sehen und natürlich die beeindruckende Musik von „Whale Songs“ hören kann.
„Eintauchen in einen Kosmos aus Musik, Erzählung & Bildern – Songs, Story & Bilder verschwimmen zu einem Ganzen, das mehr ist als die Summe seiner Teile“, schreiben Pain & Katoe selber zu ihrem Gesamtkunstwerk und beschreiben damit sinnbildlich, was uns beim Erschließen dieser herrlichen Kombination aus Musik, Wort und Bild erwartet, hinter der sich noch dazu eine naturverbundene, sehr nachdenklich stimmende Geschichte rund um den Walfang verbirgt. Ein wenig glaubt man sogar, dass „Der kleine Prinz“ in Form des Wales Noo zurückgekehrt ist, den es zu retten gilt, damit er retten kann – und wenn da nicht der Junge Khadi wäre, dann würden die Walfänger...
Egal, ob es sich nun um die epische Sprache oder sie abwechslungsreiche Musik dreht – beides ist sehr bildhaft gestaltet und wenn man „Walgesang“ liest und dabei die phantasievollen, ein wenig an M.C. Escher erinnernden Bilder bewundert sowie parallel dazu „Whale Songs“ hört, dann wird man in den geheimnisvollen Pain-Katoe-Kunst-Kosmos gezogen, der aus musikalischer Sicht mit genauso viel Phantasie und Einfallsreichtum wie die EELS zur Sache geht.
DANIEL PAIN besticht dabei zugleich durch sehr abwechslungsreichen Gesang, bei dem er immer wieder, wie in einem Rollenspiel, seine sehr hohe (fast kindlich klingende) Kopfstimme erklingen und sich bei dem akustischen Gitarren-Intro von „Raven“ auch gerne mal von YES inspirieren lässt oder uns in <a href="https://www.youtube.com/watch?v=dBmUWUGAiOY" rel="nofollow">„Babaloo“</a> mit an den Ort nimmt, den er ganz besonders liebt … und wo der Rock‘n‘Roll nie stirbt!
Eins ist allerdings ein wenig traurig – nämlich dass die „Whale Songs“ ausschließlich in englischer Sprache aufgenommen wurden. Konsequenterweise wäre dieses Gesamt-Kunst-Paket perfekt gewesen, hätte man das Album, das etwas unter 40 Minuten lang ist, auch als deutsche Version mit auf die CD gebracht, denn schließlich liegt das Buch, das sich mit der Musik von „Whale Songs“ ergänzt, nur in deutscher Sprache vor.
Hinter diesem, so anfangs nie geplanten Gesamtkunstwerk verbirgt sich zugleich die Geschichte einer neuen, hoffentlich auch zukünftig weiterhin unglaublich fruchtbaren Freundschaft, wie sie nur die Zufälle des Lebens schreiben kann.
Im Frühherbst des Jahres 2017, als DANIEL PAIN sein Album „Whale Songs“ fast beendet hatte und sich schon über dessen Veröffentlichung Gedanken machte, entdeckte er in einem gemütlichen Augsburger Café den Kunstdruck eines Wals an der Wand und wusste, dass dies das Cover für sein Album sein würde. Die Adresse des Künstlers war mithilfe der Café-Inhaberin schnell erfahren und es kam zum ersten schicksalhaften Treffen mit PAUL KATOE. Beide Künstler verstanden sich sofort blendend. Paul schenkte ihm das Bild aus dem Café, aber wollte für die CD ein spezielles Bild entwerfen – doch dann passiert ein weiteres „kleines Wunder“, nachdem Daniel sein Kunstwerk in seinem Wohnzimmer aufgehängt hatte: „Der Wal blickte mich an, schwimmt in meinen Gedanken umher und rüttelt einen Herzenswunsch in mir wach: Ich werde eine Geschichte schreiben. Der Beginn ist in Pauls Zeichnung versteckt und wartet nur darauf, entdeckt zu werden: ‚Direkt am Ozean lag das alte Fischerdorf Iona. Es bestand aus kaum mehr als einer Handvoll karminroter Hütten...‘“
Ja, eine wundervolle Geschichte mit wundervollem Anfang und Ende, wie man auf „Whale Songs / Walgesang“ hören, sehen und lesen kann!
FAZIT: „Eintauchen in einen Kosmos aus Musik, Erzählung & Bildern – Songs, Story & Bilder verschwimmen zu einem Ganzen, das mehr ist als die Summe seiner Teile“, so heißt es zu der künstlerischen Meisterleistung aus Buch, Bildern und Musik, die alle auf ihre Weise faszinieren und sich so zu einem ganz großen Kunstwerk vereinen. „Whale Songs“ von DANIEL PAIN bewegt sich zwischen akustischem Folk und epischen Pop als Soundtrack zu dem „Bilderbuch“ von DANIEL PAIN & PAUL KATOE „Walgesang“. Eine wundervolle, natürliche Flucht in die Schönheiten von Literatur, Malerei und Musik, während draußen um uns die digitale Massen-Hysterie tobt. Ideal für jedes besinnliche Weihnachtsfest, das ohne die ganz großen Geschenkorgien auskommt!
Punkte: 14/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 09.12.2018
Bernd Reinhard
Daniel Pain
Daniel Pain, Danijel Zambo, Thomas Hoenig
Julia Pain, Danijel Zambo
Marc R. Stütz
Stef M Froelich (Vermona ‘14)
BALAENA Verlag
37:31 / 66 Seiten
10.10.2018