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Reviews

Danos: Doomsday Witchcraft

Stil: Blackened Thrash'n'Heavy Metal

Cover: Danos: Doomsday Witchcraft

Ein ebenso knorriges wie mitreißendes Debut-Album legt das Abrisskommando DANOS pünktlich zu Allerheiligen 2018 vor. Das Quartett aus Emsdetten zockt rabenschwarzen Thrash mit einer Dosis guten alten Metals, wie ihn einst die Kohlenkastenzwerge im Pott geschürt haben. Auf den Spuren jüngerer Dark Throne und early Desaster setzt die Truppe mit ihrer beherzten Herangehensweise mehr eigene Akzente als bei diesen Zutaten unbedingt zu erwarten wäre, und wartet bei 100% metallischer Bodenständigkeit mit gehöriger Spielfreude auf.

Fenriz und Ted dürften sich bei dem Sound der Nordnordrheinwestfalen gebauchpinselt fühlen: Den haben DANOS nämlich nahezu originalgetreu hinbekommen und zollen den unverkennbaren Wegbereitern, Aura-Noir-Wanderjugend inklusive, leidenschaftlich Tribut.
Gleich der Opener "Cursed Crusade" wartet mit einer folkig inspirierten Melodie auf, wie sie auch auf "A Touch Of Medieval Darkness" hätte erklingen können. "Satan, bring us Armageddon" heißt es im dritten, reichlich venomösen Song "Striking With The Devil", bevor der folgende Titeltrack mit unwiderstehlichem Groove zum Tanz – wahlweise auf dem Brocken oder auf bierbesudeltem Parkett – zwingt. Die Zutaten sind so originell wie Wasser, Hopfen, Malz und Hefe, doch auf die Braukunst kommt es schließlich an, und das metallische Reinheitsgebot können DANOS wohl noch im Schlafe aussagen. Insofern tönen die zehn Songs erfrischend räudig und herb, sowie deutlich lebendiger als viele normiert klingende Standard-Produktionen dieser Tage. "Fuck You From The Underground" poltert so widerständig und erhaben, dass es auf das Album der Veteranen gepasst hätte. In der Redaktion unserer Kollegen vom Deaf Forever dürften darob Freudentränen vergossen werden.

Handelt es sich bei "Doomsday Witchcraft" also um ein Debut ohne Fehl und Tadel? Natürlich nicht. Neues haben DANOS nicht zu bieten, die Songtitel sagen viel über die alles andere als komplexe Interpretation metallischer Musik aus. Hier und da könnte das Gaspedal durchgedrückt werden, nicht jede Tempoverschleppung gelingt. Doch all das tritt angesichts des schwefeligen Geistes, der dieses Album umgibt, eher in den Hintergrund. Ein Blick auf das Cover genügt, um zu ahnen, was sich dahinter verbirgt. In dieser Hinsicht erweist sich "Doomsday Witchcraft" als rundherum schlüssige Veröffentlichung, die zu hören einfach Spaß macht.

FAZIT: Freaks und Nerds dürfen gerne über stilistische Nuancen debattieren, wirklich wichtig ist die Feststellung, dass "Doomsday Witchcraft" eine äußerst kurzweilige und vergnügliche METAL-Scheibe aus dem Underground ist. Also daher kommt, wo es noch richtig rumpelt und kracht. Kurzum, so klingt ein echtes "Fuck You From The Underground".

Punkte: 11/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 03.11.2018

Tracklist

  1. Cursed Crusade
  2. Secret Sorcery
  3. Striking With The Devil
  4. Doomsday Witchcraft
  5. Rampage Instinct
  6. Raging Terrorizer
  7. Fuck You From The Underground
  8. Nights Queen
  9. Kruzifixion Antichrist
  10. Blazing Sky

Besetzung

  • Bass

    Jannis

  • Gesang

    Gerrit

  • Gitarre

    Dino

  • Schlagzeug

    Schulz

Sonstiges

  • Label

    Eigenveröffentlichung

  • Spieldauer

    36:33

  • Erscheinungsdatum

    31.10.2018

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