Was ihre schwedischen Nachbarn Saturnalia Temple für den Black Metal sind, stellen DARK BUDDHA RISING für die Doom-Szene dar - eine ausgeprägt psychedelische Lesart des Stils, und eine über Gebühr hochgejubelte Band noch dazu. Die Finnen haben bereits sechs Alben veröffentlich, ab deren dritten es zumindest für diesen Schreiber qualitativ rapide bergab ging, und feiern nun bei Neurot Recordings mit einer EP Label-Premiere. Auf "II" setzt sich der Niedergang der Gruppe in die Bedeutungslosigkeit leider weiter fort.
'Mahathgata I' inszenieren DARK BUDDHA RISING im ersten Drittel treibend, dann wird schleifender Doom mit beliebigem Ambient-Charakter daraus. Selbigen forciert der zweite Track zusätzlich; 'Mahathgata II' beginnt als Drone mit gehauchten Stimmäußerungen, chorisch vorgetragen ohne Text und wird erst nach der Hälfte der Spielzeit im schleppenden Tempo von der Rhythmusgruppe nebst ausklingenden Gitarrenakkorden unterfüttert. Dabei arten die Vocals in verzweifeltes Geschrei aus.
Stilistisch bleiben die Skandinavier relativ überschaubar: Kreischender Space Rock vereint sich mit dem einschlägigen Sludge-Vokabular, wobei verhuschtes Nölen und Screams der gesangliche Modus Operandi sind. Strukturell ist das Material in geradezu borniertem Maße repetitiv angelegt, was nicht zum ersten Mal den Verdacht aufkommen lässt, DARK BUDDHA RISING würden die Einfälle ausgehen.
In Bezug auf den Titel soll "II" wohl an ihr vor zehn Jahren erschienenes Debüt anknüpfen, doch dies gelingt der Band nicht; die für den Hörer reizvollste Leistung erbringt Organist Jussi Saarivuori (übrigens auch bei Hexvessel, Peter Hayden und den Black Metallern Abyssion tätig), dessen flächigs Akkordspiel den konservativen Riffgebilden der Band verhältnismäßig frische Klangfarben verleiht. Er konterkariert da
FAZIT: DARK BUDDHA RISING sind zweifelsohne ein Live-Erlebnis, aber auf Platte mittlerweile ziemlich dröge. Ihr rudimentär um psychedelische Versatzstücke bereicherter Sludge Doom weist keinerei Alleinstellungsmerkmale mehr auf und ist über die Jahre hin zusehends austauschbarer geworden, weshalb auch auf "II" über die akustische Wucht hinaus, welche die Musiker zweifelsohne erzeugen, wenig Nachhaltiges bestehen bleibt. <img src="http://vg08.met.vgwort.de/na/79380dc199e646919fcd773cee5abff5" width="1" height="1" alt="">
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 10.05.2018
Neurot / Cargo
25:34
27.04.2018