Der stumpfe Midtempo-Death Metal mit ein paar Thrash Metal-Versatzstücken, den die erst kürzlich gegründeten DEDPOOL spielen, klingt durch und durch provinziell. Die Gruppe aus dem nordrhein-westfälischen Hückelhoven rifft und brüllt sich auf „Lifecircle“, einem Konzeptalbum über – nomen est omen – das Leben von der Geburt bis zum Tod (sehr interessant, könnte im Grunde jeder von uns schreiben …) , durch zehn ziemlich beliebige Songs mit Schema F-Strickmuster, gut produziert und von Hatespheres Jacob Bredahl nach dem "cookie cutter"-Prinzip (lieblos, mit seinen sonstigen Arbeiten gleichgeschaltet) abgemischt, versehen mit Metalcore-verdächtigen Breakdowns und minimal melodisch, wobei das lahme Single Note-Gestotter nach spätestens zwei Tracks auf den Zeiger geht.
Während eines Konzerts in einem kleinen Club und bei ordentlicher Lautstärke dürfte die Wucht des Materials allein genügen, um vor Granitohren-Publikum nicht baden zu gehen, doch auf CD gepresst ist "Lifecircle" ein typischer Fall für die Grabbelkiste, ja im Grunde Rohstoffverschwendung, so hart dieses Urteil auch klingt.
Sänger Armin tut sich andererseits als lobenswert gut verständlicher kleiner Bruder von Lamb Of Gods Randy Blythe hervor, wozu der Fokus seiner Hintermannschaft auf Grooves gut passt, bloß dass sie keine mitreißende Musik schreiben kann. Das Material schnauft und schiebt sich mit scheinbar großer Mühe über die 45 Minuten-Marke, ohne einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Was der Fünfer in Sachen Hooks probiert, würden führende Genre-Acts sicherlich gar nicht erst aufnehmen, und abgesehen von ein paar getragenen Gitarrensolos weist die Scheibe keinerlei Raffinessen auf, weshalb sich höchstens Unterstützer jeder dahergelaufenen Lokalkapelle (gibt‘s solche Leute?) zum Kauf angeregt fühlen dürfen.
FAZIT: DEDPOOL sind zweifellos mit Enthusiasmus bei der Sache und haben klanglich nichts anbrennen lassen, als es daran ging, ein erstes Album zu produzieren, doch dessen Inhalt als solcher gibt einfach noch nicht genug her, um sich neben dem Titel „Midtempo Groove Machine“ auch ein Abzeichen für packendes Songwriting ans Revers zu pinnen.
Punkte: 5/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 21.10.2018
Boersma / Soulfood
45:39
26.10.2018