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Dee Snider: S.M.F. Live in the USA

Stil: Heavy Metal

Cover: Dee Snider: S.M.F. Live in the USA

Künstler oder Dienstleister? Irgendwie befremdet der Umstand, dass Dee Snider jüngst ein auf Edelstahl getrimmtes Soloalbum herausgebracht hat und nun Live-Aufnahmen aus irgendwelchen Archiven nachreicht. Der Mitschnitt, den man auf “S.M.F. – Live In The USA” geboten bekommt, wurde 2015 während der gleichnamigen Tournee gemacht und zeigt eine wie nicht anders zu erwarten bestens eingespielte Backing-Band, die der Ikone instrumental den Rücken freihält

Kenner wissen, dass Sniders Musik abseits von Twisted Sister in den 1990ern schlagkräftiger denn je war, wenn man sich etwa an das Projekt Widowmaker erinnert, dessen zwei Alben mehr Aufmerksamkeit verdient gehabt hätten bzw. immer noch haben. S.M.F. (Sick Motherfuckers) war hingegen so etwas wie eine Selbstcoverband, bei der manchmal Dees alter Weggefährte A.J. Pero hinterm Schlagzeug saß; die übliche Besetzung belief sich auf Bassist Derek Tailer, Drummer Charlie Mills sowie die Gitarristen Keith Alexander und Spike Francis.

Wer den scheinbar alterslosen Riesen in den vergangenen Jahren live gesehen hat, weiß um seine ungebrochenen Ausnahmequalitäten als Entertainer und Performer; zweifelt da jemand daran, dass über 20 Jahre zurückliegende Gigs in seinem Heimatland weniger spektakulär waren? Nein, und als Glücksfall erweist sich zudem das hörbar intimere Ambiente des für "Live In The USA" verwendeten Materials. Traditioneller Hardrock und Metal hingen seinerzeit schließlich in den Seilen, und dementsprechend klein waren die Clubs, in denen das Quintett auftrat.

Ergo weist dieser Release nur einen Schönheitsfehler auf: In der Setlist dominiert der über das rollende Rad der Zeit erhabene Stoff der klassischen Alben von Dees zwischenzeitlich und nun endgültig zu Grabe getragenen Hauptband - Glam-Metal-Millionenseller - sowie nur wenige wirkliche Überraschungen wie 'Wake Up' oder 'The Price'

FAZIT: Dee Snider akzeptiert bereitwillig, dass man in erster Linie hören möchte, wie er olle Kamellen darbietet, statt beharrlich auf die Darbietung von Auszügen aus seiner jüngeren Diskografie zu pochen, wie "Live In The USA" vor dem Hintergrund seines neuen Studioalbums belegt. Prinzipiell handelt es sich aber um einen Killer-Mitschnitt. <img src="http://vg06.met.vgwort.de/na/b7ce72e9e36148cbbc6feef4d89fc91e" width="1" height="1" alt="">

Erschienen auf www.musikreviews.de am 17.10.2018

Tracklist

  1. What You Don't Know (Sure Can Hurt You)
  2. The Kids Are Back
  3. Stay Hungry
  4. Destroyer
  5. I Am (I'm Me)
  6. You Can't Stop Rock 'n' Roll
  7. Medley
  8. We're Gonna Make It
  9. I Wanna Rock
  10. Wake Up (The Sleeping Giant)
  11. Burn In Hell
  12. Shoot 'Em Down
  13. Under The Blade
  14. We're No Gonna Take It
  15. The Price
  16. S.M.F.

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    ear / Edel

  • Spieldauer

    59:23

  • Erscheinungsdatum

    05.10.2018

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