Die "Deathtrips" EP des mysteriösen Projekts aus dem Zeitgeister-Lager stellt auch unerschrockene Grenzgänger auf die Probe, denn EKPYROSIS' Welt entsteht aus kargen Klängen. Unter der Oberfläche schwingt jedoch ein wenig mehr mit, als der geneigte Hörer zunächst vermuten mag.
Das Drumcomputer-Geratter von Mysticum, der kristalline Ambient von Paysage d'Hiver, die kompromisslose Monotonie von Ildjarn... Sogar für Metal-Fans kann der krasse Klang eine Tortur der Trommelfelle darstellen. EKPYROSIS findet in der Einöde zwischen diesen Extremen statt, in welcher die Töne ihre Klangfarben einbüßen und manchmal nur noch selbstvergessen zu schweben oder zu dröhnen scheinen. Wer mit dem Zeitgeister-Experiment von Monty Battles vertraut ist, der könnte in einigen technoid anmutenden Skizzen ein farbloses Echo vermuten, doch letztlich ist das egal: EKPYROSIS übt sich in einer Reduktion, die selbst eher eindimensionale Black-Metal-Bands abwechslungsreich erscheinen lässt. Mit dieser Konsequenz steht EKPYROSIS ziemlich allein auf weiter Flur, und ohne den grandios sublimen Einsatz von Keyboard (Orgel), würden die Aufnahmen von Bass und Drumdrumdrumdrumcomputer als Tonschrott durchgehen. So jedoch dringen eisige Melodien durch das pulsierende Geflecht, die beim x-ten Hördurchgang vielleicht ähnlich hypnotisch wirken wie die besten Keyboard-Stücke von Burzum.
FAZIT: Die Zielgruppe ist klar umrissen und überschaubar. Die sechs Kompositionen sind kurz, schroff, und faszinieren doch mit einem blassen eigenen Ambient-Zauber. Die Reduktion ist ultra-konsequent, und die Musik darum wahrscheinlich für viele jenseits des Hörbaren. Meister Ildjarn allerdings dürfte anerkennend nicken - kaum merkbar, versteht sich.
Punkte: 14/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 11.07.2018
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The Chrawling Chaos Records & Zeitgeister Music
18:08
06.07.2018