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Fall Of Carthage: Emma Green

Stil: Modern Metal / Neo Thrash

Cover: Fall Of Carthage: Emma Green

Man hat sich schon am Kopf gekratzt, als Arkadius Antonik, der mit Suidakra einen nicht unwesentlichen Beitrag zum Folk-Metal-Geschehen nicht nur in Deutschland beiträgt, vor knapp drei Jahren zum ersten Mal unter dem Banner FALL OF CARTHAGE sonderbares Core-Zeug mit Hüpf-Kompatibilität spielte, und die Verwunderung dauerte auch in Bezug auf das weitere Schaffen des Projekts an, zu dem neben Sänger Sascha Aßbach auch Perzonal-War-Drummer und Produzent Martin Buchwalter gehört. Beim Hören von "Emma Green" nun, dem dritten Album des Trios, wird man immer noch nicht schlau aus den Beweggründen hinter alledem.

Davon abgesehen wirkt die Scheibe kaum ein Jahr nach ihrem Vorgänger wie lieblos dahingerotzt, angefangen beim Cover über die unfertige Anmutung der Songs hinweg bis zum Sound insgesamt. FALL OF CARTHAGE brettern uninspiriert durch teils mit Sprechgesang und oft mit Gebrüll unterlegte Neo-Thrasher wie das eröffnende 'Signs Of Corruption' oder 'Superior', die sich rhythmisch spritziger ausmachen als in puncto Melodien. Mit ein paar Pantera-verdächtigen Effekten, stumpfen Breakdowns und versuchten Machine-Head-Hooks glaubt man, das Material sei vor 25 Jahren von irgendeiner Nachahmer-Kapelle im Fahrwasser der genannten geschrieben worden.

Schon damals hätte man es nämlich allenthalben müde belächelt, denn in ihrer Abgeschmacktheit reißen die Stücke nicht einmal mit. Wagen FALL OF CARTHAGE dann Experimente wie das elektronische unterlegte 'Down There' oder 'Slow And Low', wo mit holprigem Flow auf Hip Hip bzw. Rap gemacht wird, erhöht sich der Fremdschäm-Faktor drastisch.

"Emma Green" ist genauso wenig wie seine Vorgänger ein völliges Debakel, aber mit seinen Grundschüler-Texten und aus schlicht nicht guten Ideen zusammengestückelten Tracks ein Schandfleck in den Portfolios der drei Beteiligten. Nochmal die Frage: warum?

FAZIT: Künstlerische Freiheit hin oder her, und jeder kann machen, was er will, doch FALL OF CARTHAGE müssen sich Kritik in Bezug auf ihr Schaffen generell und "Emma Green" im Besonderen gefallen lassen. Die Band kommt mit ihrem Dicke-Hose-Sound ein Vierteljahrhundert zu spät, obendrein nicht aus Amerika, obwohl sie verbissen so klingen will, und schreibt ganz einfach keine guten Songs. Mehr braucht man dazu eigentlich nicht zu sagen. <img src="http://vg08.met.vgwort.de/na/de171ae236b34d5ea68e1be3ca9ea81a" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 7/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 25.04.2018

Tracklist

  1. Signs Of Corruption
  2. Priceless
  3. Superior
  4. Down There
  5. Emma Green
  6. Lies In Your Cup
  7. Belongings
  8. F.A. Gov
  9. Dollarhungry
  10. Slow And Low

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    MDD / Alive

  • Spieldauer

    34:26

  • Erscheinungsdatum

    06.04.2018

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