Für gewöhnlich kreist der Thrash Metal um die Themenfelder Satan, Zerstörung und vielleicht auch mal Saufen.
Da überrascht es dann schon, im Promozettel zum neuen Album von GODSLAVE von einer „konsequent positiven Message“ zu lesen, die die Band verbreiten will. Und zur konzeptionellen Überraschung kommt dann auch eine musikalische, wenn im ersten Song, der mit ANNIHILATOR-artigem Riffing anfängt, nach gerade einmal 20 Sekunden recht unvermittelt eine akustische Gitarre einsetzt, die dann aber auch ebenso schnell wieder verschwindet.
Bis zum Ende des Albums tauchen dann nur noch wenige Überraschungen auf.
Die musikalischen Vorbilder, die auf „Reborn Again“ durchschimmern, sind tatsächlich nicht die Thrash-Metal-Abrisskommandos wie die frühen SLAYER oder KREATOR, sondern eher OVERKILL oder EXODUS, wenn es melodischer wird, kommen einem auch mal METAL CHURCH in den Sinn. Verstärkt wird der Eindruck der Nähe zu OVERKILL dadurch, dass Sänger THOMMY öfter BOBBY „BLITZ“ ELLSWORTH sehr nahe kommt, wenn er sich wie bei „Burn You All“ oder „Death Deprives“ an schrilleren Tönen versucht.
So entsteht ein Album, das manchmal etwas zahm daher kommt. Denn auf Ausschläge ins Extreme, sei es im Bereich Härte oder Tempo, verzichtet die Band. Das wirkt dann etwas beliebig und es bleibt nicht so viel hängen.
Außer „Thrashed To The Max“ hat nur „Rock On, Man“ ein wenig Hitpotenzial, das ist aber eigentlich mehr knackiger Hard Rock, denn Thrash Metal.
Etwas stören außerdem die erzwungen wirkenden, wahrscheinlich originell gemeinten, Stilmittel bei den letzten Tracks, die dann wieder für Überraschungsmomente, allerdings eher negativer Art, sorgen. Da gibt es ein wildes Instrumental, einen Song mit eher unpassendem, weiblichem Gesang („No Complaint“) und einen Hidden Track, in dem eine Strophe auf Deutsch gesungen wird und dabei für Befremden sorgt.
FAZIT: GODSLAVE’s fünftes Album „Reborn Again“ schwankt zwischen gefällig und beliebig. Geschult an OVERKILL und EXODUS spielen die Saarländer Thrash der leichteren Gangart, dem es aber etwas an Eingängigkeit und Biss fehlt. Bonuspunkte gibt es für die Ästhetik der Cover- und Booklet-Gestaltung.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 28.04.2018
Mika
Thommy
Bernie, Manni
Tobi
Green Zone Music
49:06
09.03.2018