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Gorod: Aethra

Stil: Progressive Death Metal

Cover: Gorod: Aethra

Mit „Aethra“ bestätigen sich GOROD erneut als Progressive Death-Band der etwas anderen Art. Ihre nicht klassisch virtuose, aber dennoch komplexe Musik wirkte nach außen hin nie offener und bleibt dennoch eindeutig im extremen Metal verwurzelt, ist derzeit aber vor allem wegen der Thematik interessant, auf der sie beruht. Man könnte glatt vermuten, Sänger Julien „Nutz“ Deyres hätte ein paar Semester Kulturanthropologie studierten müssen, um sich seine jüngsten Texte aus den Fingern zu schütteln.

Ein inhaltliches Konzept, das auf philosophischem Fundament ins Weltall geschossen wird, und allerlei Instrumentalakrobatik mit aggressivem Gebell obendrauf – wer da nicht an Obscura denkt, hat gut zehn Jahre Prog Death verschlafen, aber man darf „Aethra“ nicht als Kopie der nahezu unantastbaren Vorlagen der deutschen Institution ansehen.

GOROD sind erstens keine Neulinge mehr und setzen zweitens von jeher andere Schwerpunkte. Nicht zuletzt wegen der vielen offenen Akkorde und Dissonanzen die Hauptkomponist Mathieu Pascal einsetzt, kommen einem beim Hören wiederholt zeitgenössische Post Metal-Acts in den Sinn – eine Einschätzung, die Frontmann Julien Deyres‘ heisere Stimme zu unterstreichen scheint, falls er nicht sogar wie im Titelstück halb melodisch singt. Da die Gruppe also nichts von der reinen Lehre zu halten scheint, ist sie tatsächlich im besten Sinn progressiv, muss sich aber andererseits auch den Vorwurf gefallen lassen, zwischen allen Stühlen zu sitzen.

FAZIT: Ungeachtet der Tatsache, dass man „Aethra“ weder der Mucker-Polizei noch etwa Cult Of Luna-Fans vorbehaltlos empfehlen kann, handelt es sich auch eingedenk seiner symbolträchtigen Texte über Mondkulte in verschiedenen Kulturen um ein originelles und musikalisch einnehmendes Werk, auf dem auch das emotional Kreatürliche nicht zu kurz kommt – besonders löblich in einem Umfeld, das sich oft viel zu „artsy“ gibt. <img src="http://vg06.met.vgwort.de/na/8927645e5a544845b510fac4d1c4c79c" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 11/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 18.10.2018

Tracklist

  1. Wolfsmond
  2. Bekhten's Curse
  3. Aethra
  4. The Sentry
  5. Hina
  6. And the Moon Turned Black
  7. Chandra and the Maiden
  8. Goddess of Dirt
  9. Inexorable
  10. A Light Unseen

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Overpowered

  • Spieldauer

    50:24

  • Erscheinungsdatum

    19.10.2018

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