Mit HIMMELLEGEME aus der norwegischen Prog-Hochburg Bergen begeben wir uns auf die dunkel-progressive Reise durch die Erd-Mythen, die zwar hell leuchtend wie ein A-HA-Album beginnt, was in erster Linie an dem großartigen Sänger liegt, doch nach und nach im dunklen, psychedelischen Kosmos früher PINK FLOYD der „Meddle“-Ära endet, während wir zugleich noch Station in typisch skandinavischen SIGUR RÓS-, aber auch östlichen OMEGA-Gefilden machen.
Selbst für alte DDR-Insider, die das finstere Prog-Stück „Die Erde ist ein Feuerball“ der Gruppe MAGDEBURG mögen, kommen spätestens bei dem Titeltrack „Myth Of Earth“ voll auf ihre Kosten.
Dunkel und atmosphärisch schwebend, manchmal bedrohlich, ist die Grundstimmung dieses Debüt-Albums, welche den Hörer von „Myth Of Earth“ wie in den Kokon einer Spinne einpuppt und die gut 37 kurzweiligen Minuten nicht wieder loslässt. Dazu kommen neben den englischen gesungenen auch die noch authentischer wirkenden Stücke in norwegischer Sprache.
Die rockigen Momente sind sehr rar gesät, aber fehlen nicht gänzlich und dürfen auf „Breathe In The Air Like It‘s Fire“ am intensivsten ausbrechen.
Auf „Fish“ grüßen dann wie aus weiter Ferne floydianische „Echoes“, die uns immer wieder darauf verweisen, welches das unüberhörbar größte Vorbild des norwegischen Quintetts ist, selbst wenn eine plötzlich einsetzende DOORS-Orgel ganz neue Türen zum Erdmythos öffnen.
FAZIT: Offensichtlicher Retro-Prog trifft auf dem Debüt-Album „Myth Of Earth“ von HIMMELLEGEME aus Norwegen auf skandinavische und östlich anmutende Klänge, mit denen wir uns häufig durch die dunkel-atmosphärischen Floyd-Klangwelten bewegen, von denen besonders intensiv alle „Echoes“ wahrgenommen wurden und in „Myth Of Earth“ ihren direkten Widerhall gefunden haben.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 04.01.2018
Erik Alfredsen
Aleksander Vormestrand, Hein Alexander Olson, Erik Alfredsen
Hein Alexander Olson, Aleksander Vormestrand
Lauritz Isaksen
Thord Nordli
Karisma Records/Soulfood
37:33
06.10.2017