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Jail Job Eve: The Mission

Stil: Classic Rock

Cover: Jail Job Eve: The Mission

JAIL JOB EVE gründeten sich an der Osnabrücker Musikhochschule, und wenn man darüber im Bilde ist, kommt man beim Hören ihrs ersten Albums nicht umhin, der Musik wie ihrer Darbietung anzumerken, dass zunächst einmal Könner dahinterstecken; erst an zweiter Stelle folgt dann die so wichtige emotionale Substanz, die phasenweise eher dürftiger Natur ist.

Das Quintett zockt durch und durch traditionellen Hardrock und erfreut sich einer stimmgewaltigen Sängerin als Aushängeschild; wer in Anbetracht dessen Namen wie WolveSpirit oder Wuccan in den Raum wirft, liegt hinsichtlich des Sounds von JAIL JOB EVE nicht völlig daneben, und Fans jener Bands dürfen einen direkten Vergleich anstreben.

Bei der Bewertung finden sich die Unterschiede dann im Detail - jedoch gerade dort, wo sich Spreu und Weizen voneinander trennen. Die lyrischen Gesten, die JAIL JOB EVE beschreiben, wirkten bereits auf ihrer EP "Bird Of Passage"vor zwei Jahren wie Lippenbekenntnisse, statt dass man gespürt hätte, sie würden von Herzen kommen, und parallel dazu zollte die mit gehörigem Schwung gezockte Musik zwar Hochachtung ab, schoss aber über die Gefühlsebene hinweg.

Mit "The Mission" geht es einem irgendwie ähnlich. Man kennt die ganzen Stilblüten aus den Seventies hinlänglich, die diese Gruppe und derzeit zweifellos auch viele andere sprießen lassen, schafft es jedoch partout nicht, sich davon mitreißen zu lassen. Victoria Semel brilliert am Mirko sowohl in recht harten und flotten Nummern wie 'Dangerous Eyes' oder 'Are You In?' als auch im einfühlsamen und Blues-lastigen Glanzlicht 'Run Like Hell', während sich ihre Hintermannschaft an den Floskeln von Zep bis Purple abarbeitet … und zum Schluss hat doch nichts von alledem gekitzelt.

FAZIT: Ist es Überdruss in Sachen Classic Rock oder die Tatsache, dass JAIL JOB EVE ebensolchen spielen, bloß weil sie es können, und nicht aufgrund einer Leidenschaft, die über die reine Freude am Emulieren hinausgeht? "The Mission" - übrigens bei Eloys Frank Bornemann im geschichtsträchtigen Horus Studio produziert - ist eine Genre-Platte ohne jegliche Mängel, lässt aber kalt. <img src="http://vg06.met.vgwort.de/na/b50c299e37b34cdebc7982e1e0d24040" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 8/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 13.10.2018

Tracklist

  1. Back In The Game
  2. Dangerous Eyes
  3. Closer To The Rain
  4. Nothing To Lose
  5. The Mission
  6. Run Like Hell
  7. On The River
  8. Place To Be
  9. The Biggest Part
  10. Pay To Play
  11. Are You In?
  12. What Remains

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Hänsel & Gretel / MiG / Indigo

  • Spieldauer

    49:32

  • Erscheinungsdatum

    12.10.2018

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