JASON ISBELL ist zusammen mit seiner Begleitband THE 400 UNIT zurzeit ein gefragter und höchst erfolgreicher Act. Die Tonträger der Truppe verkaufen sich bestens, ihre Konzerte sind ausverkauft, und heuer gab’s gar zwei Grammys für das beste Americana-Album („The Nashville Sound, Juni 2017) respektive den besten American Roots Song „If We Were Vampires“.
Im vergangenen Jahr wurden sechs Konzerte von JASON ISBELL AND THE 400 UNIT im legendären The Ryman in Nashville mitgeschnitten. Das vorliegende, von ISBELL selber produzierte Album dokumentiert mittels dreizehn Live-Versionen die drei letzten Studiowerke der Band. Neben dem bereits erwähnten und neusten sind dies „Something More Than Free“ (2015) sowie „Southeastern“ (2013).
„Live From The Ryman“ zeigt in aller Vielfalt, auf was der Erfolg von JASON ISBELL AND THE 400 UNIT in den letzten Jahren gründet: Hier ist ein begnadeter Entertainer mit einer bestens eingespielten Begleitgruppe am Werk, ein Ensemble, das auf der Bühne sämtliche Register zieht. Vom poetischen, schlicht mit Gitarre und Geige begleiteten „Flagship“ über die dicht instrumentierten „Cumberland Gap“ und „White Man’s World“ (mit ansprechenden Soli) bis zur locker rockenden Version von „Super 8“ gibt’s alles zu hören. Den Schlusspunkt setzt ISBELL im bewegenden „If We Were Vampires“ mit der Vermutung, dass für Liebende die verrinnende Zeit vielleicht ein Geschenk ist…
FAZIT: JASON ISBELL und seine 400 UNIT servieren mit „Live From The Ryman“ in musikalisch untadeliger Manier eine großzügige Portion American-Country der zumeist balladesk-hymnischen Art. Ein Zwischenrufer aus dem Publikum bringt es irgendwie auf den Punkt: „That sounds pretty good!“
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 11.10.2018
Jimbo Hart
Jason Isbell
Jason Isbell, Sadler Vaden
Derry deBorja
Chad Gamble
Amanda Shires (Violine)
Southeastern Records
58:51
19.10.2018