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Jeff Beck: Still On The Run: The Jeff Beck Story

Stil: Dokumentation und Konzert

Cover: Jeff Beck: Still On The Run: The Jeff Beck Story

Wenn es einem Musiker, Gitarrist, der nie wirklich im Mittelpunkt einer Band stand und zugleich immer recht zurückhaltend agiert, selbst wenn er sein Instrument mit einer unglaublichen Meisterschaft bis hin zur völligen Perfektion beherrscht, gleich zweimal (!!!) gelingt, in der „Rock And Roll Hall Of Fame“ aufgenommen zu werden, dann erscheint das fast wie ein Wunder. Natürlich muss dieser Gitarrist demnach eine absolute Ausnahmestellung auch unter seinen Kollegen genießen. Darum war es höchste Zeit auch einen Dokumentarfilm über ihn zu drehen und natürlich darin den Beweis für sein ungewöhnliches musikalisches Können anzutreten – die Rede ist von JEFF BECK, der als Solokünstler und Mitglied von THE YARDBIRDS nicht nur die Rock‘N‘Roll-Ruhmeshalle eroberte, sondern auch acht Grammys, den 5. Platz bei den 100 besten Gitarristen aller Zeiten des ROLLING STONE und viele weitere hoch angesehene Auszeichnungen vorzuweisen hat.

Auf „Still On The Run: The Jeff Beck Story“ lernen wir nun JEFF BECK von den unterschiedlichsten Seiten her kennen – nicht nur der des Musikers, sondern auch des absoluten Autonarren – und gute Freunde und Kollegen (Eric Clapton, Jimmy Page, David Gilmour, Rod Stewart, Ronnie Wood, Slash, Jan Hammer, Joe Perry, Beth Hart...) überschlagen sich regelrecht gegenseitig im Lob, wenn sie über den Gitarristen sprechen, der im Rolling Stone hinter Hendrix, Page, Clapton und Richards den fünften Platz der besten Gitarristen aller Zeiten belegt.
Zum Glück ist der komplette Film auch deutsch untertitelt.

Natürlich erfahren wir viele sicher noch unbekannte Details aus dem Schaffen von Beck, da er selber ebenfalls ausgiebig zu Wort kommt, über THE YARDBIRDS, THE JEFF BECK GROUP, sein Solo-Schaffen und seine Alben spricht, von dem das 1968er „The Truth“ eine ganz besondere Bedeutung hat. Die Einzigartigkeit seines Gitarrespiels lag dabei in der komplexen Kombination aus „experimentellem Rock, kraftvollen, dreckigen Grooves und vielen anderen Gangarten“ von Jazz bis Pop.

Gefilmt wurde dabei in High Definition – sodass man auch jede einzelne Falte in den Musiker-Gesichtern genießen kann – und mit einer sehr gelungenen Schnitttechnik.

Jede Menge Originalbilder und Videos, bei denen viele Nostalgiker sicher ganz besonders von den THE YARDBIRDS-Aufnahmen begeistert sein werden, gibt es dabei inklusive.

Aber auch die Fans, denen das Biografische hinter JEFF BECK bei weitem nicht so wichtig ist, wie dessen musikalische Können, kommen knapp eine halbe Stunde lang voll auf ihre Kosten, wenn sie die fünf bisher unveröffentlichten Titel des 2007er-„Montreux Jazz Festival“-Auftritts von Beck in voller Länge und ausgezeichneter Qualität genießen dürfen.

FAZIT: Er gilt als eine echte Gitarrenlegende, der ein völlig eigenständiges Gitarrespiel entwickelte und im Jazz wie im Rock, aber auch im Pop (z.B. auf TINA TURNERs „Private Dancer“-Album) zur unübertroffenen Vollendung gebracht hat. ERIC CLAPTON, DAVID GILMOUR, JAN HAMMER, RONNIE WOOD und Unmengen anderer Musiker stimmen über ihn als Musiker und Menschen in dieser Dokumentation wahre Lobeshymnen an. Die filmische Biografie „Still On The Run“ zum Musiker JEFF BECK ist sehens- und hörenswert sowie aus dokumentarischer und musikalischer Sicht hochinteressant.

Erschienen auf www.musikreviews.de am 02.06.2018

Tracklist

  1. Dokumentation
  2. Beck live beim Montreux Jazz Festival 2007:
  3. Eternity‘s Breath
  4. Freeway Jam
  5. Nadia
  6. Led Boots
  7. Blue Wind

Besetzung

  • Sonstiges

    Untertitel: Englisch, Französisch, Deutsch, Spanisch, Portugiesisch, Italienisch

Sonstiges

  • Label

    Eagle Vision/Universal Music

  • Spieldauer

    108:00

  • Erscheinungsdatum

    18.05.2018

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