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Jimmy Ryan: 21st Century Riffology

Stil: (Blues) Rock

Cover: Jimmy Ryan: 21st Century Riffology

Vorab zur Diskussion gestellt: Wie viele Alben kennt der geschätzte Leser unserer Seiten, die mehr als vier Handvoll Songs bieten und dabei eine Trefferrate von 50 Prozent erreichen? Okay, es gibt sowieso nicht viele Scheiben mit so vielen Tracks, und die existierenden hätte man in so gut wie allen Fällen auch auf eine einzige CD bzw. LP reduzieren können. Stichwort Shit-Filter … Was das mit Jimmy Ryan zu tun hat? Na, der Mann aus den Vereinigten Staaten braucht dringend jemanden an seiner Seite, der ihm sagt, was er nicht aufzunehmen und schon zweimal nicht zu veröffentlichen braucht.

Kurzum, der instrumentale und weitgehend im Blues gründende Rock des Gitarristen ermüdet auf "21st Century Riffology". Bei aller Kürze - die enthaltenen Tracks dauern im Schnitt zwei Minuten - wirkt das Songmaterial nach spätestens der Hälfte der Spielzeit gleichförmig, nicht zu Ende gedacht, schlichtweg willkürlich aneinandergeklebt Es ist, als hätte Ryan Ideen, die er nicht in seinen anderen Bands TRUTH SQUAD und THE FLYIN' RYAN BROTHERS (klar, mit Bruder Johnny und eher dem Progressive Rock zugetan) verbraten konnte, hier kompiliert; stattdessen wäre er gut beraten gewesen, sie entweder noch einmal zu überarbeiten oder gänzlich zu verwerfen, denn Gold ist auf der Platte nur wenig, was glänzt.

Weil Ryan gleich mehrere Instrumente im Alleingang eingespielt hat, kommt auch kein richtiges Band-Flair auf, das speziell in diesem stilistischen Bereich ungeheuer wichtig ist. "21st Century Riffology" wirkt darum wie ein zusammengestückeltes Studioprojekt mit nur wenigen Lichtblicken; dazu gehören die klanglich farbenfrohen Stücke 'Thor's Hammer' und 'Skulldoggery', das nach dem Mittleren Osten klingende 'Hammerhead' und das hinsichtlich seines Titels im Zusammenhang mit dem Gebotenen zahlreiche Assoziationen heraufbeschwörende 'Inside America'.

FAZIT: "21st Century Riffology" ist ein in seiner Song-Fülle erschlagendes Album mit leider nur fragmentarischem Charakter. Jimmy Ryan gefällt sich in rigoroser Ausnutzung oft nur halbseidener Songideen und bräuchte dringend kritische Mitmusiker, die ihm sagen, was gut ist und was nicht. Wer sich ein paar mehr oder weniger spritzige (Blues-)Rock-Ideen schönhören will, darf unsere Wertung gerne um mehrere Punkte aufstocken.

PS: Und wo das Album von Freunden des "Bluesrocks zum Schönhören" gekauft wird, ist ja eigentlich klar, <a href="https://www.justforkicks.de/detail.asp?sid=1017902M66N249N64N142&uid=0&id=25135&lid=1" rel="nofollow">genau hier mit einem Klick</a> und nicht bei...

Punkte: 8/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 28.01.2018

Tracklist

  1. Event Horizon
  2. Speedloader
  3. Thor's Hammer
  4. Stompbox
  5. Mazerunner
  6. Hammerhead
  7. Untamed
  8. Superchunk
  9. Piledriver
  10. X Factor
  11. Ad Astra
  12. Stardust
  13. Slipstream
  14. Nailgun
  15. Rockcutter
  16. Skullduggery
  17. Red Cloud
  18. Injector
  19. Funkalicious
  20. Inside America
  21. Zenology

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Just For Kicks

  • Spieldauer

    50:26

  • Erscheinungsdatum

    05.01.2018

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