Was will uns dieses Cover sagen? Klar, LADY BEAST sind Wildschweine mit mindestens einer Sau im Kader, nämlich Sängerin Deborah, und wer das jetzt sexistisch findet, dürfte sich wieder beruhigen, wenn er die Dame ins Mikro "hauchen" hört. Keine Frage, hier steht Metal-Kraftmeierei mit Niveau an der Tagesordnung.
Die Gruppe Pittsburgh hat im Underground längst von sich reden gemacht und nun also das Geschmackslabel Cruz Del Sur für sich begeistert - zu Recht, wie "Vicious Breed" belegt, auch wenn die Scheibe kleine SChönheitsfehler aufweist. LADY BEAST reüssieren nämlich nicht so sehr im Midtempo nicht ('Lone Hunter' und 'Always With Me' sind regelrecht dröge) wie im forschen Stechschritt oder Eilverfahren ('Seal The Hex' und 'The Way' als einleitender Doppel-Paukenschlag).
Geht es langsamer zu dümpeln sie herum, wie es sich selbst ACCEPT bisweilen vorwerfen lassen müssen, doch es soll ja Metal-Fans geben, die auf Bierzelt-Stammer in inflationärer Dichte stehen. Wie dem auch sei, so viele derartige Momente gibt es hier dem Himmel sei Dank nicht. Stattdessen kommt das flammende 'Get Out' mit viel Gedudel daher, das gehörigen Staub aufwirbelt … und zwar im wahrsten Sinn des Wortes, denn wirklich neu ist hier natürlich absolut gar nichts. Mehr Tradition gefällig?
Gerne. LADY BEAST drehen zum Schluss noch mal richtig auf, sowohl mit dem verspielten 'Every Giant Shall Fall' (very MAIDEN, was sonst?) als auch mit der rein instrumentalen Power-Ballade 'Sky Graves' und schließlich dem Rausschmeißer 'Vicious Breed', der sich vor Feuereifer regelrecht überschlägt. Davon braucht man in Zukunft mehr; momentan haben NIGHT VIPER noch leicht die Nase vorn, was modern inszenierten, aber durchweg klassischen Metal mit markigem Frauengesang angeht
FAZIT: Mit nicht einmal vierzig Minuten ist "Vicious Breed" weder zu kurz noch zu lang ausgefallen. Der in allen Belangen klassische Heavy Metal der amerikanischen Band spielt sich zwischen dortigen Strömungen und der europäischen Tradition ab, bietet ein paar ordentliche Hooks und eine kraftvolle Frauenstimme, die letztlich den Hauptreiz ausmacht. Möchte man gerne live sehen, das. <img src="http://vg04.met.vgwort.de/na/af1c076c92c44fada38e77285fba2574" width="1" height="1" alt="">
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 21.01.2018
Cruz Del Sur /Soulfood
36:15
08.12.2017