Derzeit bestehen MAIDEN UNITED im Kern aus Schlagzeuger Mike Coolen und Gitarrist Ruud Jolie - beide kommen von Within Temptation -, dessen For-All-We-Know-Mitstreiter Wudstik am Mikrofon sowie dem Bassisten einer anderen Iron-Maiden-Coverband
Große Namen beteiligen sich also mittlerweile nicht mehr an diesem als Ausnahmeprojekt, was Cover-Acts betrifft, doch dies tut der Qualität der Truppe keinen Abbruch. Auf ihrer neuen EP interpretiert sie das namengebende Epos vom jüngsten Doppelalbum der Eisernen Jungfrauen wie ein von Rockmusikern unterstütztes Kammerorchester mit Apokalyptica-Cellist Perttu Kivilaakso sowie Erzähler Edward Reekers (Kayak) und geht wieder sehr frei mit dem ursprünglichen Arrangement um. Unterstützung erhielt das Ensemble zusätzlich von dem Pianisten Thijs Schrijnemakers an der Hammondorgel und Huub van Loon von The Ultraverse, der ebenfalls in die Tasten greift.
Joey Bruers, der besagte Tieftöner, reagierte mit dieser Inszenierung auf Anfragen angeblich zahlreicher Fans, welche die Songs der britischen Metal-Legende einmal in noblem Ambiente erleben wollten. Die Arrangements der Studioversion ergeben sich folglich aus jenen, die zuerst fürs Konzert eingefädelt wurde. Diese zusätzlich enthaltene Live-Fassung aus dem Amsterdamer Theater Carré vom 27. Januar 2018 wirkt logischerweise eindringlicher, wobei Sänger Wudstik im Mittelpunkt steht. Er ist zwar kein zweiter Damian Wilson, geschweige denn Bruce Dickinson gewachsen, passt aber hervorragend in die halb unverzerrte Klangkulisse.
Als Bonus bietet die hübsch aufgemachte Doppel-CD die garantiert zärtlichste, völlig seriöse Fassung von ‚Killers‘, die ihr je gehört habt. Alternativ könnt ihr "Empire Of The Clouds" auch auf Zwölfzoll-Vinyl erstehen.
FAZIT: "Empire Of The Clouds" ist sowohl inhaltlich als auch in Hinblick auf seine optische Gestaltung ein Liebhaberprodukt nicht nur für Anhänger von Iron Maiden, die das Schaffen ihrer Band einmal von einer deutlich anderen Seite hören möchten. MAIDEN UNITED entziehen sich anders als das Gros der Cover-Bands allen Fallstricken, seien es eine ironische Verschandlung oder zu sklavische Nachempfindung des Ausgangsmaterials. <img src="http://vg01.met.vgwort.de/na/fdfc98307ae947a1a6f095bd50d24d4b" width="1" height="1" alt="">
Erschienen auf www.musikreviews.de am 10.06.2018
Eigenproduktion / Yazmine Park
46:10
01.06.2018