Zurück

Reviews

Obscura: Diluvium

Stil: Progressive Death Metal

Cover: Obscura: Diluvium

Für den Abschluss ihres vierteiligen Themenkonzepts haben OBSCURA kompaktere Songs geschrieben, was wohlgemerkt in Relation zu der Ideenfülle und dem Spieltempo zu sehen ist, die Deutschlands Vorzeigetechniker von jeher auszeichnen. Gitarrist und Sänger Steffen Kummerer bestätigt: "Wir sind ähnlich herangegangen als beim vorigen Album, hatten aber ein anderes Ziel. „Akróasis“ wurde so konzipiert, dass sich beim Hören sozusagen ein entspanntes Feeling einstellte. Auf die Arrangements übertragen bedeutete das, viele Spuren miteinander zu überlagern und mit Halleffekten zu arbeiten.

Die neue Platte ist strenggenommen sogar komplexer, vermittelt aber einen direkteren Eindruck, weil man meistens nur je eine Gitarre auf den beiden Kanälen hört, die gnadenlos sägen. Auf „Akróasis“ haben wir erörtert, dass letztlich das Licht den Tod von allem einläutet und der Weltraum selbst dunkel ist. Niemand weiß, ob er in dunkle Materie zerrinnt oder in gleißender Helligkeit aufgeht, was sich auf dem Cover des neuen Album widerspiegelt; die Sterne im schwarzweißen Hintergrund expandieren und implodieren zugleich. Ich habe beim Ausarbeiten dieser Vorstellungen eine Menge alter Lehren in einen Topf geschmissen, die ich einfach interessant finde, gnostische Sachen und solche aus der Kaballah etwa. Weil ich so besessen davon bin, dass sich alles ineinanderfügt, kommt es selbst auf kleine Details wie ebendieses Artwork an."

Wir finden: „Diluvium“ ist aufgrund des verstärkten Einsatzes von melodischem Vokoder-Gesang besonders eingängig und wirkt trotz wiederum perfektionistischer Umsetzung nicht selbstverliebt, sondern im Gegenteil bissiger als sein Vorgänger. Andererseits gestaltet sich die Stimmung zwischen dem fast melancholischen ‚Convergence‘ und dem richtig fiesen Titelstück variabler, was der Dramatik zugutekommt.

FAZIT: Als müsse man nicht ohnehin höher punkten, weil das handwerkliche Niveau astronimisch hoch ist, darf man es auch aufgrund der überragenden Songs guten Gewissens tun. Die Scheibe markiert den vorläufigen Zenit von OBSCURA und transzendiert das Genre Progressive Death Metal. <img src="http://vg06.met.vgwort.de/na/e6445e9fa02247eda8bfc5b9e70993df" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 13/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 21.07.2018

Tracklist

  1. Clandestine Stars
  2. Emergent Evolution
  3. Diluvium
  4. Mortification of the Vulgar Sun
  5. Ethereal Skies
  6. Convergence
  7. Ekpyrosis
  8. The Seventh Aeon
  9. The Conjuration
  10. An Epilogue to Infinity
  11. A Last Farewell (Bonustrack)

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Relapse

  • Spieldauer

    54:09

  • Erscheinungsdatum

    20.07.2018

© Musikreviews.de