Gitarrist J Frezzato träumte vor etwas mehr als zehn Jahren von einem Riesenraumschiff oder U-Boot, das sich durch eine postapokalyptische Welt bewegte und aussah wie ein Oktopus. Als er kurz darauf durch einen Roman erneut auf diesen vielarmigen Meeresbewohner gestoßen wurde, war die Sache klar: Seine neue Band, für die er bereits Songs geschrieben hatte, würde OCTOPUS heißen …
Abgesehen von Pulp-Literatur, H.P. Lovecrafts kosmischem Grauen, Videospielen und Comics sieht sich die Gruppe von Fantasie-Schinken von Robert E. Howard und David Lynchs zumeist verstörenden Filmen inspiriert, wozu das anachronistisch anmutende Fantasy-Cover des Albums passt. Abgesehen von Pulp-Literatur, H.P. Lovecrafts kosmischem Grauen, Videospielen und Comics sieht sich die Gruppe von Fantasie-Schinken von Robert E. Howard und David Lynchs zumeist verstörenden Filmen inspiriert, wozu das anachronistisch anmutende Fantasy-Cover des Albums passt.
Die Gruppe um den ehemaligen Electric Six-Gitarristen J. Frezzato stellt ihre Chanteuse Masha Marjieh ins Schlaglicht, was in Anbetracht von deren unauffälliger Stimme nicht sein müsste, aber auch nicht direkt womöglich belanglose Musik kaschieren soll. Das satte Orgelfundament der Songs gefällt vorbehaltlos, und zahlreiche ausgefuchste Lead-Passagen zeugen von Musikern, die sich nicht damit zufriedengeben, nur ein paar Powerchords aneinanderzukleben. Hier wurde mitunter außerordentlich feinfühlig für diesen Bereich arrangiert.
Das Titelstück und das klanglich sehr stark an Black Sabbaths „Prog“-Phase („Sabbath Bloody Sabbath“, „Sabotage“) angelehnte ‚The Unknown‘ sind diesbezüglich unbedingt hörenswert, wohingegen mit ‚The Sword And The Stone‘ sowie ‚Dragonhead‘, beides sehr kurze Tracks, für potenzielle Genre-Hits gesorgt ist. Jetzt gilt es nur noch, sich in irgendeiner Weise aus dem ganzen Wust ästhetisch ähnlicher Kapellen hervorzutun …
FAZIT: Bei Lee Dorian und Rise Above Records herrscht unverbesserlicher Konservatismus. OCTOPUS sind die zigste im Stoner bis Doom agierende Truppe mit markiger Frontfrau und dezent düsterem (man möchte nicht schon wieder „okkult“ sagen) der Kategorie „Hammer Horror“ oder „Giallo“. Ausgesprochen filmisch gestaltet sich die Hörerfahrung in Bezug auf „Supernatural Alliance“ allerdings nicht; dafür entschädigen durch und durch solide, einigermaßen spannend arrangierte Songs mit noch etwas zu wenigen unvorhergesehenen Wendungen, gleichwohl der Wille zu mehr Originalität erkennbar ist. <img src="http://vg08.met.vgwort.de/na/75e13cf1fc45485688f8e4621ae7e780" width="1" height="1" alt="">
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 31.03.2018
Rise Above / Soulfood
37:47
30.03.2018