Zurück

Reviews

Perzonal War: Neckdevils – Live

Stil: Thrash / Heavy Metal

Cover: Perzonal War: Neckdevils – Live

Mancher erinnert sich vermutlich noch an "The Inside", eine Eigenproduktion kurz vor der Jahrtausendwende, veröffentlicht von den damals jungen Emporkömmlinge Personal War, die sich ungeniert bei Midtempo-Metallica bedienten und Labsal im noch kargen Echtmetall-Betrieb waren, als dieser nach seiner Durststrecke in der ersten Hälfte der 1990er gerade erst wieder aus den Puschen kam. Die Gruppe mit dem geringfügig modifizierten Namen hat die 20 mittlerweile überschritten und über die Jahre hin stets "ordentlich abgeliefert", wie es auf Neudeutsch so schön heißt, weshalb eine Feier, deren Anlass für eine zünftige Werkschau genutzt wurde, nichts im Weg stand.

Perzonal War gaben 2016 ein langes Konzert, zu dem sie zahlreiche Gäste einluden, um Standards aus ihrem Repertoire darzubieten, aber auch Stücken aus der zweiten Reihe Rechnung zu tragen und zudem drei umarrangierte Tracks im Rahmen eines Akustik-Einschubs zu spielen. In Hinblick darauf, dass die Band bisher acht bzw. neun (Neuaufnahmen auf " Inside The New Time Chaoz" mitgezählt) Alben herausgebracht hat, dürfte ihr die Auswahl der aufzuführenden Stücke schwergefallen sein.

Während die CD in gedrungener Form einen sinnvollen Querschnitt des Abends bietet, zeigt die DVD den Auftritt praktisch ungeschnitten in voller Länge mit der "unplugged"-Zwischenpause und allen weiteren Schikanen. Anhand des gebotenen Materials lässt sich die Entwicklung der Combo vom reinen Thrash-Act zu einer ganzheitlich aufgestellten, modernen Metal-Band mit Feeling für zeitlose Genre-Kompositionen nachvollziehen. Zu letzteren gehören neben den Smashern 'Putrefaction of Mind', 'Devil In My Neck' und 'Born' auch "Hits" aus der zweiten Reihe, beispielsweise 'D.O.P.' und 'The Same Blood', das in seiner "zarten" Variante bestens funktioniert.

Zu den Gästen der Band auf der Bühne gehören u.a. Schlagzeuger Martins Fall-Of-Carthage-Weggefährten Arkadius (Suidakra) und Sascha, Ex-Rager Victor Smolski sowie zwei Fünftel der Label-Kollegen Architects of Chaoz, die der Stimmung im Saal weiter Feuer geben. Die überschwänglichen Publikumsresonanzen kommen hervorragend rüber, ob man nur die CD einlegt oder sich das begleitende Video anschaut, das zumindest gehobenen Ansprüchen genügt. Unabhängig von alledem sei einmal gesagt, dass es nicht nur in Deutschland kaum mehr Bands gibt, die eine derart positive Form von Aggression ausstrahlen wie Perzonal War. Auf die nächsten 20? 30? 40?

FAZIT: Riffs, Riffs, Riffs - dadurch zeichnen sich Perzonal War von jeher aus, und "Neckdevils" ist dank eines guten, glaubwürdig aufbereiteten Live-Sounds eine hervorragende Best-of mit diversen Geschenken für treue Fans und einer sinnvollen Zusammenfassung all dessen, was die Gruppe von jeher auszeichnet. Die DVD ist natürlich keine High-End-Prodution, aber dennoch sehr professionell aufgezogen und ein Garant für abendfüllende Metal-Action, falls man nicht selbst dabei gewesen ist. <img src="http://vg08.met.vgwort.de/na/b8265337575a4aea88cb8833ef3e63a3" width="1" height="1" alt="">

Erschienen auf www.musikreviews.de am 28.04.2018

Tracklist

  1. Time of Lies
  2. Born
  3. Speed of Time
  4. Mother Darkness
  5. My Secret
  6. Devil in my Neck
  7. This dead Meaning
  8. Incarnation
  9. Putrefaction of Mind
  10. Nothing remains at All
  11. Burning Symbols
  12. The Last Sunset
  13. The Unbeliever
  14. Metalizer
  15. When Time Turns Red
  16. 5 More Days
  17. DVD
  18. Time of Lies
  19. Born
  20. Bleeding
  21. Speed of Time
  22. Mother Darkness
  23. Hornet
  24. My Secret
  25. Devil in my Neck
  26. The Insider
  27. This Dead Meaning
  28. Incarnation
  29. Hope Dies Last (Acoustic)
  30. The Same Blood (Acoustic)
  31. Never Look Back (Acoustic)
  32. Open my World
  33. Demonstration of Power
  34. Putrefaction of Mind
  35. Nothing remains at all
  36. For the Last Time
  37. My Conspiracy
  38. Divergent
  39. Burning Symbols
  40. The Last Sunset
  41. Evolution
  42. Regression of the Art
  43. The Unbeliever
  44. Metalizer
  45. When Time Turns Red
  46. 5 More Days

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Metalville / Rough Trade

  • Spieldauer

    67:10 (CD)

  • Erscheinungsdatum

    27.04.2018

© Musikreviews.de