Er ist die unvergessene, nach schwerer Krankheit wieder ungemein lebendige (ehemalige) Stimme von WOLFSHEIM, bis es von der „bösen“ Trennung <a href="https://www.youtube.com/watch?v=TOV5M0lWWLc" rel="nofollow">„Kein zurück“</a> mehr gab, und hat genauso unvergessen mit JOACHIM WITT <a href="https://www.youtube.com/watch?time_continue=7&v=jVnmusVr_NI" rel="nofollow">„Die Flut“</a> heraufbeschworen, die dann tatsächlich auch unerwartet eintrat und große Teile Sachsens zu „Land unter“-Szenarien mit zerstörerischer Gewalt entstehen ließ. Und er ist ein Sänger, der gemeinsam mit PAUL VAN DYK mit <a href="https://www.youtube.com/watch?v=V66cr41DNnM" rel="nofollow">„Wir sind wir“</a> nicht nur eine der besten Hymnen zur deutsch-deutschen Geschichte geschaffen hat, sondern dessen charismatische Stimme man unter tausenden sofort heraushört: PETER HEPPNER!
Nun also ist PETER HEPPNER gleich mit zwei völlig unterschiedlichen Alben zurück, einem, das uns mit Remix-Versionen völlig neuer Heppner-Titel in den puren <a href="http://www.musikreviews.de/reviews/2018/Peter-Heppner/TanzZwang/" rel="nofollow">„TanzZwang“</a> versetzt, eine ganz neue Heppner-Seite präsentiert und bei dem er die musikalischen Zügel an andere Dance-Musiker aus der Hand gab sowie ein „typisches“ Heppner-Album, mit viel Melancholie, wunderschönen Melodien plus englischen und deutschen Texten, bei dem PETER HEPPNER wieder die völlige Kontrolle übernahm: „Confessions & Doubts“!
Die erste gute Nachricht ist noch dazu, dass auch auf „Confessions & Doubts“ erneut eine musikalische Sturmflut gemeinsam mit JOACHIM WITT entfesselt wird, die eigentlich bereits vor sechs Jahren auf dessen Album landen sollte, was allerdings wegen rechtlicher Probleme nicht funktionierte. Nun also ist dieser Song <a href="https://www.youtube.com/watch?v=E2njcGhSAPo&feature=youtu.be" rel="nofollow">„Was bleibt“</a> auf dem aktuellen Album von PETER HEPPNER gelandet und leuchtet dort wie eine kleine Musik-Perle in den Fluten, auch weil Witt sich zusätzlich im Singen (und nicht nur im rhythmischen Sprechen) versucht.
Sogar verhaltene Reggae-Sounds erklingen gerade bei dem auf Deutsch gesungenen „Gib mir doch‘n Grund“ und wie bereits auf seinem zweiten Solo-Album „My Heart Of Stone“ hat sich Heppner wieder KIM SANDERS ans Mikro geholt, um das traurige „You Don‘t Love Me“ gefühlvoll im Duett – ein wenig Erinnerungen an die PET SHOP BOYS weckend – vorzutragen. Das geht tief und hinterlässt mehr als eine Gänsehaut.
Am intensivsten aber ist der Song <a href="https://www.youtube.com/watch?time_continue=64&v=q7TB8fRCgpo" rel="nofollow">„Theresienstadt“</a> für <a href="http://www.musikreviews.de/reviews/2018/Die-Kinder-der-toten-Stadt/Musikdrama-gegen-das-Vergessen/" rel="nofollow">das Musik-Drama „Kinder einer toten Stadt“</a>, bei dem PETER HEPPNER aus der Perspektive eines von den Nazis gefangenen jüdischen Kindes, das seine Hoffnung auf das, was hinter der Mauer auf es wartet, singt – was es aber am Ende nicht mehr erleben darf: „Hinter der Mauer in der großen Welt muss doch auch irgendwo ein Platz für mich sein.“
FAZIT: Er hat es – auch nach längerer Krankheit – noch immer drauf, dieser PETER HEPPNER. Egal ob solo, wie auf seinem aktuellen Album „Confessions & Doubts“ oder zuvor als Sänger bei WOLFSHEIM! Seine Alben tragen viel Melancholie, Schönheit und Pop-Affinität in sich, vorgetragen in abwechslungsreichen deutschen und englischen Songs mit einer charismatischen Stimme, der man kaum widerstehen kann.
Punkte: 13/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 22.10.2018
Peter Heppner, Joachim Witt, Kim Sanders
Joschka Bender, Matthias Heising
Alex Lys, Dirk Riegner
RCA/Sony Music
37:44
28.09.2018