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Ripe & Ruin: The Eye of the World EP

Stil: Rock

Cover: Ripe & Ruin: The Eye of the World EP

Neue Helden braucht das Land, Helden der Gitarrenarbeit, authentisch, jung und wild. Warum nicht das Hamburger Trio mit dem sinnigen Namen RIPE & RUIN nehmen? Ob es mit den obigen Eigenschaften zusammenpasst, dass das einzige, was der Beipackzettel an RIPE & RUIN zu rühmen weiß, die Tatsache ist, dass die Band mit ihrem Song „Clarity“ einen viralen Spotify-Hit gelandet hat, muss nicht hier erörtert werden.
Festzustellen ist in jedem Fall, das die Reifen und fast Fauligen ihre Popularität nicht unverdientermaßen erlangt haben, dass sie dazu – es muss auch mal Platz für ungerechte Verallgemeinerungen sein – auch keine Songs darüber schreiben mussten, sich „doggy“ nehmen zu lassen, sondern dass sie auf düster-energische, emotionale Rocknummern setzen.

Sehr schön ist, wie hier alt und neu zusammenkommen: Zum einen hört man immer wieder Elemente, die an Math Rock erinnern („Fix You“), andererseits zeigt die Band einen Hang zum lässig gen Himmel schreitenden LED ZEPPELIN-Sound, auch in Form von ausgedehnten Soli. Überspannt wird das ganze vom Gesang von Bassist Gordon N. Domnick, dem Aushängeschild des Sounds, welcher übrigens trotz DIY-Herangehensweise ganz genießbar geworden ist. Wo Domnick im Opener „Sea“ noch recht hoch und melodisch in bester Altrock-Manier zu Werke geht, bekommt man es im folgenden (und überzeugenderen) „Scars“ mit einem Blues-haften Gesang zu tun. Aber auch im klaren Wasser fühlt sich der Sänger wohl, wie „Clarity“ beweist.

Und warum dieser Song, der sich langsam zu einem passionierten Ausbruch hin entwickelt und sich zuletzt mit einem flirrenden Transzendenz-Solo verabschiedet, sich einiger Beliebtheit erfreut, erschließt sich schon nach dem ersten Hören.

FAZIT: Nicht unverdient ist die Aufmerksamkeit, die diesem Trio zukommt. Rock, cool wie DINOSAUR JR., aber mit echter Passion vorgetragen, ohne sich in zigarettiger Jungmänner-Authentizität zu verrennen – bleibt zu hoffen, dass RIPE & RUIN auf dieser Welle weiterfunken.

Punkte: 11/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 25.06.2018

Tracklist

  1. Sea
  2. Scars
  3. Clarity
  4. Fix You
  5. Drive

Besetzung

  • Bass

    Gordon N. Domnick

  • Gesang

    Gordon N. Domnick

  • Gitarre

    Florian Kaninck

  • Schlagzeug

    Jannis Balzer

Sonstiges

  • Label

    Dock 7 Records

  • Spieldauer

    21:33

  • Erscheinungsdatum

    06.04.2018

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