Die Geschichte von SATAN ist auch eine Geschichte der verpassten Möglichkeiten!
Wer weiß, wo die Band heute stehen würde, wenn es weniger Personal- und insbesondere Namenswechsel gegeben hätte?
Unter dem Banner SATAN kommt jetzt das fünfte Album raus, das zugleich das dritte nach der Reunion 2011 ist. Bisher sind die Jungs aus Newcastle eine der wenigen Bands, bei der man vergeblich nach einem Ausfall in der Diskographie suchen muss. Und so viel vorweg: Das ändert sich auch durch „Cruel Magic“ nicht. Denn auf dem Album findet sich vieles, was auch die letzten Veröffentlichungen herausragend macht.
Prägend für den Sound sind eines der besten Gitarrenduos Englands (STEVE RAMSEY und RUSS TIPPINS) und Sänger BRIAN ROSS, der sich auch mit 64 noch seine helle Stimme bewahrt hat. Besonders gelungen ist das Zusammenspiel von treibendem Rhythmus, flitzenden Gitarren und dem charakteristischen Gesang bei „Doomsday Clock“, dem schnellsten Song des Albums.
Doch auch in anderen Songs gibt es viel zu entdecken, denn jeder Titel hebt sich vom anderen ab. Da gibt „Legions Hellbound“ mit einem balladesken Part, das zähe, bedrückende „Ophidian“ oder das dynamische „Death Knell For A King“ mit einem interessanten Mittelpart.
Was fehlt, ist vielleicht ein Hit wie „Trial By Fire“ oder „Blades Of Steel“, was das Album aber nicht weniger gelungen macht. Denn statt offensichtlicher Hits gibt es einfach viel zu entdecken.
Bei der Aufnahme hat die Band bewusst einen Back-to-the-roots-Pfad eingeschlagen und versucht, die Songs in einem Stück aufzunehmen, auch um sich vom aufgemotzten und glatt polierten modernen Sound abzugrenzen. Das klingt dann zwar nicht immer ganz perfekt, dafür ist dem Ergebnis aber die immer noch ausgiebige Freude und Energie anzuhören.
FAZIT: Eine Band, die derart verlässlich herausragende Alben veröffentlicht wie SATAN, ist selten. Auch auf „Cruel Magic“, dem dritten Album seit der Reunion, gibt es die bewährte Mischung aus starkem Songwriting, flinken Gitarren und dem hellem Gesang von BRIAN ROSS. Und obwohl es gerade so viele junge Bands gibt, die sich am traditionellen Heavy Metal orientieren, sind es die alten Recken von SATAN die hier für ein Jahreshighlight sorgen.
Punkte: 13/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 05.09.2018
Graeme English
Brian Ross
Steve Ramsey, Russ Tippins
Sean Taylor
Metal Blade
49:46
07.09.2018