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T.K.M. feat. Virgin: Love Shock

Stil: Folk, Blues, Soul, Worldmusic

Cover: T.K.M. feat. Virgin: Love Shock

Wer auf den ersten Blick mit T.K.M. oder VIRGIN nichts anfangen kann, der wird wohl Augen und Ohren machen, wenn er erfährt, dass sich hinter diesem „jungfräulichen Kürzel“ Gitarrist Thomas Hesse und Sänger Richard Hagel verbergen, die nach VIRGIN die bekannte Blues-Rock-Band <a href="http://www.musikreviews.de/reviews/2016/PeeWee-Bluesgang/Bootlegged-in-Balve-Live-Balver-Hoehle-2014/" rel="nofollow">PEE WEE BLUESGANG</a> gründeten.

Anfang der 70er-Jahre galten VIRGIN live als eine ganz große Nummer, weil sie sich musikalisch sehr stark in Richtung SANTANA orientierten, wovon bereits der Album-Opener „Louisiana“ eine überzeugendes Zeugnis ablegt.

Mit der Gründung der PEE WEE BLUESGANG wurden VIRGIN dann allerdings ad acta gelegt und verschwanden von der Bildfläche, während natürlich die Bluesgang immer stärker auftrumpfte.
Ganz vergessen aber wurden VIRGIN nie – sowohl von den Musikern als auch den Fans nicht, die immer wieder bei Konzerten nachfragten, ob es denn auch mit VIRGIN irgendwann mal weitergeht. Im Hinterkopf der beiden VIRGIN-Musiker blieb jedenfalls der Gedanke an eine jungfräuliche Musikwiedergeburt, die sich dann im Jahr 2013 – <a href="https://www.youtube.com/watch?time_continue=68&v=d1OehaxVqEc" rel="nofollow">zu Richard Hagels 50jährigem Bühnenjubiläum</a> – ohne jegliche sexuelle Belästigung, dafür aber mit „ohral“-feuriger Energie und dem weltmusikalischen SANTANA-Flair verwirklichte.

Da waren sie also wieder zurück, auf der Bühne, so als wären sie nie verschwunden gewesen. Sogar ein paar neue Songs sowie spannende Coverversionen von (natürlich) SANTANA, aber auch LEONARD COHEN und den BEATLES hatten sie mitgebracht.
Allerdings sollte auch ein ganz besonderes Geschenk an die Band selbst und ihre Fans her, welches bis zum September des Jahres 2018 auf sich warten ließ: eine LP, natürlich auf 180g-Vinyl – diese Nostalgie mit dem Siebziger-Jahre-Blick musste einfach sein. Auch die Aufnahmen klingen nach klassisch abgemischtem analogen Verfahren mit ansprechenden Stereo-Effekten und dem Abmischen jeweils eines Instruments auf einen der beiden Kanäle. Man fühlt sich beim Hören tatsächlich hineinversetzt in die guten alten Siebziger, in denen musikalisch vieles eben doch besser war als heute.
Widerspruch?
Der kann höchstens von Zu-spät-Geborenen kommen, die sich grundsätzlich nur mit ihrem Smartphone verstöpseln und glauben, dass Musik immer schon nur an Computern für ihre digitale Festplatte und ihr verkümmertes Klein-Ohr-Hirn produziert wurde.
Musik kann auch echt lebendig klingen – genauso wie bei T.K.M. feat. VIRGIN, die sich mit „Love Shock“ beeindruckend nicht nur auf der Live- sondern auch der Studio-Bühne samt nostalgischem Vinyl zurückmelden. Und dass sie noch verdammt lebendig sind und sich ganz dem Motto auf dem T-Shirt ihres Gitarristen Thomas Hesse, das auf dem Foto der bedruckten Innenhülle bewundert werden kann, hingeben, ist nicht zu überhören: „Pain is temporary, Glory is forever!“ (Leid ist vergänglich, Ruhm ist für die Ewigkeit!)
VIRGIN sind nur echt mit T.K.M.!
Wer löst auf?
T.K.M.?
Aber klar doch – da kommt doch jeder drauf. Die Abkürzung steht nicht etwa für Totale Kacke Musik – die spielen nämlich andere, sondern für Trio Kreativer Musiker!
So jetzt ist wenigstens auch das raus!
Und kreativ stimmt wirklich!

FAZIT: Erst waren sie Anfang der 70er-Jahre VIRGIN, dann die PEE WEE BLUESGANG und jetzt sind sie wieder VIRGIN! Und sie klingen noch immer so schön nach den Siebzigern und dem heiligen Musik-Geist früher SANTANA. Eine LP aus dem Jahr 2018, die uns von der Musik und dem Sound her wieder mitnimmt in die goldene jungfräuliche Musik-Vergangenheit, die man heutzutage viel zu oft digital entjungfert hat.

PS: Und wo das Album von Freunden guter Rock-Musik aus dem Hause SIREENA Records gekauft wird, ist ja eigentlich klar, <a href="http://www.sireena.de/cat-t.html#SIR4051" rel="nofollow">genau hier mit einem Klick</a> und nicht bei...

Punkte: 11/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 13.09.2018

Tracklist

  1. <b>Seite A</b> (17:02):
  2. Louisiana (3:13)
  3. Yo Te Quiero (7:16)
  4. Black Magic Woman (Varadero Mix) (3:04)
  5. Manhattan (3:29)
  6. <b>Seite B</b> (22:42):
  7. Aurora (6:53)
  8. Norwegian Wood (3:28)
  9. Ingalore (5:51)
  10. <b>Bonus Track:</b>
  11. Yo Te Quiero (Bahia Beach Edit) (6:30)

Besetzung

  • Bass

    Udo Gersdorf

  • Gesang

    Richard Hagel

  • Gitarre

    Thomas Hesse

  • Keys

    Udo Gersdorf

  • Schlagzeug

    Friedbert Falke, Rüdiger Schilling

Sonstiges

  • Label

    Sireena Records/Broken Silence

  • Spieldauer

    39:44

  • Erscheinungsdatum

    07.09.2018

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