Zurück

Reviews

Terra Incognita: Fragments of a Ruined Mind

Stil: Melodic Heavy Metal

Cover: Terra Incognita: Fragments of a Ruined Mind

„Fragmente eines zerstörten Geists“: Auf die dieses Konzeptalbum begleitenden Lyrics mag das zutreffen, auf die Musik in keinster Weise. Denn der griechische Fünfer, der sich seit 2010 unter dem Namen TERRA INCOGNITA betätigt, beweist, dass weder Kleinteiligkeit, noch Kopflosigkeit das seinige ist. Im Gegenteil „FOARM“, das zweite Full-Length-Album der Band, versucht sich ausgiebig am ganz Großen, groß Gedachten – und auch groß Ausgeführten. Das beginnt mit dem potent-präzisen Sound, erstreckt sich über die gekonnte und nicht selten nicht unkomplizierte Instrumentalarbeit und endet bei Billy Vass, der eine überaus überzeugende Gesangsleistung abliefert.

Im Genrepool findet man TERRA INCOGNITA in der Ecke von melodischem Heavy Metal in Nachbarschaft zum Power Metal. Mit frohgemuten Kürbisköpfen haben die Hellenen jedoch kaum etwas am Hut – wie das Artwork schon vorweg nimmt. Außerdem wird der saubere und zwar hohe aber nicht <i>so</i> hohe Klargesang von Vass ab und an um ein eingeworfenes Growlen von Gitarrist Stellios Zoulias ergänzt. Dieser betätigt sich außer an Klampfe und Mikrophon noch an einem anderen – eher unerwarteten – Instrument: dem Cello. Dieses kommt auf den zur rechten Zeit eingefügten stillen Momenten auf „FOARM“ zum Einsatz, wie dem elegischen „A Day Without Loss“, das Vass‘ Gesangskompetenzen auf leisem, vor allem von Klavier bestimmtem Rosenblütenbett zur Schau stellt.

Dass erwähnter Song nur anderthalb Minuten lang (und damit genau passend) ist, geht einher mit der konzeptuellen Herangehensweise der Band. Diese bringt auch mit sich, dass sich die Musik am narrativen Auf und Ab orientiert, was das Album zu einem abwechslungsreichen und (auch ohne die Texte zu kennen) doch stringenten Hörerlebnis macht. Andererseits machen TERRA INCOGNITA auch kaum je den Fehler, die innere Geschlossenheit der Songs aufzubrechen, zugunsten des übergeordneten Konzepts. Man höre sich den langsam sich auf eine sehr eingängige Hook hin aufbauenden Hit „Covenant“ oder das (definitiv wie eines klingende!) Finale „My Ruined Mind“ an.

FAZIT: Oder gleich das Album im Ganzen. Denn, gesetzt man fühlt sich in der Genre-Ecke dieser Griechen halbwegs heimisch, lohnt das Vergnügen, das „Fragments of a Ruined Mind“ bereitet, in der Tat den Kauf der CD – oder zumindest die 45, mit dem Stream verbrachten Minuten.

Punkte: 11/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 27.05.2018

Tracklist

  1. Strahd's Revenge
  2. My Emptiness
  3. In the Mist
  4. The Word
  5. A Day without Loss
  6. Conqueror
  7. Life Begins Again
  8. The Midnight Lies
  9. Covenant
  10. Sign with Blood
  11. My Ruined Mind

Besetzung

  • Bass

    Tolis A.

  • Gesang

    Billy Vass

  • Gitarre

    Manos K., Stellios Zoulias

  • Schlagzeug

    Dimitris Kokonezis

Sonstiges

  • Label

    Symmetric Records

  • Spieldauer

    44:26

  • Erscheinungsdatum

    24.11.2017

© Musikreviews.de