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The Browning: Geist

Stil: Alternative Metal

Cover: The Browning: Geist

Nichts neues aus Kansas City: THE BROWNING sprechen zwar von einschneidenden Veränderungen bei den Arbeiten an neuem Material, doch ihr drittes Album klatscht letzten Endes dieselbe elektronische Soße auf fade Metal-, Hard-, Death- oder was-auch-immer-Core-Würstchen aus schwer im Magen liegendem Kunstdarm.

Das muss allerdings nicht zwangsläufig bedeuten, dass man sich solche Kost nicht schmecken lässt, denn Klagen kommen bekanntlich stets erst hinterher auf, wenn der innere Schweinehund satt ist - und satt … ja satt wird man beim Hören von "Geist" leider (oder zum Glück) recht schnell.

Bedingt durch persönliche Schicksalsschläge und ähnlich unschöne Ereignisse in den Leben der Mitglieder dürfte diese Scheibe ihre bisher finsterste sein, und in entsprechender Stimmung genossen profitiert das Material von seiner konsequent gedrückten Stimmung. Der Knackpunkt ist einzig und allein die leichte Durchschaubarkeit der Kompositionen.

Sänger Jonny McBee, der auch als musikalischer Leiter von THE BROWNING fungiert, hat sich in der Vergangenheit mitunter als regelrechter Soundvisionär erwiesen und bemüht sich zwar auch auf "Geist" redlich darum, neue Impulse zu verarbeiten. Vieles ab dem dritten Track 'Beyond Stone' trägt Züge eines futuristischen Soundtracks, doch der Bandkopf scheint sich solcher Momente selbst nicht sicher zu sein, weshalb sie wie alibi-mäßig eingeschoben wirken, um dann doch wieder zu Schema F überzugehen.

Redundante Stakkato-Riffs und Gebrüll bestimmen deshalb neben den kitschigen wie charakteristischen Dancefloor-Keyboards das Klangbild, woran auch Gimmicks wie Gastsänger bzw. -Rapper Jake Hill im Vorab-Track 'Carnage' nichts ändern. Die versprochene Tiefe erschließt sich nicht; "Geist" eignet sich bloß zum Abzappeln bei schlechter Laune bei einem Rave in einer hässlichen, stillgelegten Industrieanlage.

FAZIT: Nach zwei nahezu identisch ausgerichteten Alben gefällt "Geist" nicht einmal als Vorzeige-Klangdesign zwischen Elektronik, Geschrei und Brutalo-Gitarren. THE BROWNING gehen die Ideen aus, weshalb sich ihr Sound dem beliebiger Core-Kapellen in erschreckendem Maß angenähert hat. <img src="http://vg06.met.vgwort.de/na/72699134122d4fb2b06539f51290e873" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 7/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 22.10.2018

Tracklist

  1. Amnesia
  2. Awaken The Omega
  3. Beyond Stone
  4. Carnage
  5. Everlost
  6. Final Breath
  7. Geist
  8. Hellblade
  9. Noctis Done
  10. Optophobia
  11. Sick Minds
  12. Skybreaker

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Spinefarm / Universal

  • Spieldauer

    44:18

  • Erscheinungsdatum

    26.10.2018

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