Zurück

Reviews

Valis Ablaze: Boundless

Stil: Progressive Metal

Cover: Valis Ablaze: Boundless

Gegen die aktuelle TesseracT kann „Boundless“ nur den Kürzeren ziehen, und eine Gegenüberstellung lässt sich angesichts des Stils von VALIS ABLAZE nicht vermeiden. Auch die Formation aus dem britischen Bristol hat sich dem Progressive Metal des Zeitalters nach Djent verschrieben und frühstückt die obligatorischen Zutaten ab: mechanische Rhythmik, tiefe Gitarrenstimmungen und umso hellerer, einschmeichelnd melodischer Gesang.

Daraus stricken die Musiker standardmäßige Genre-Songs ohne originellen Mehrwert. Das erste Album der Gruppe bestätigt aber zumindest den guten Eindruck, den ihre letztjährige Debüt-EP „Insularity“ (produziert vom amerikanischen Djent-Tausendsassa Dresif Stalin) dahingehend hinterließ, dass man findige Komponisten in den Mitgliedern zu erkennen glaubte.

Deren Gespür für zudringliche Hooks offenbart sich jetzt vollends, denn während die Gitarren ausschließlich den schleppenden, unauffällig vertrackten Puls vorgeben, sorgen Synthesizer und Vocals für das harmonische Moment. Heraus kommen wehmütige Tracks wie ‚The Crossing‘ oder ‚Hex‘ einerseits und fast schon poppiger Stoff wie ‚Lumen‘ oder ‚The Static Between Us‘ andererseits. Dort wie auch in ‚Evade‘ arbeiten VALIS ABLAZE mit hintergründigen Growls aber derbe hart, geschweige denn klanglich roh oder nur einen Deut ungeschliffen ist „Boundless“ zu keiner Sekunde.

Im Grunde genommen handelt es sich bei den gebotenen Stücken im Kern um klassische Liedermache, ausgerichtet auf die Refrains und lediglich kunstvoll mit einem zackig harten State-of-the-Art-Sound verschnörkelt. Keine Frage, darauf steht nicht jeder, aber das, was sich VALIS ABLAZE hier von den erwähnten Vorreiter oder auch Periphery abgeschaut haben, setzen sie für sich selbst ausgezeichnet um.

FAZIT: Modern Progressive Metal der hochklassigen Sorte ohne Anspruch auf Einzigartigkeit - VALIS ABLAZE sind überdurchschnittlich gute Handwerker und Komponisten, bleiben den Szene-Vorreitern aber noch zu stark verhaftet. Wen das nicht stört, der erhält ein standesgemäßes Szene-Album voller potenzieller Hits. <img src="http://vg08.met.vgwort.de/na/0715a0dfe4da4ca79f1bfad37730fd9c" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 10/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.04.2018

Tracklist

  1. Afterlight
  2. The Crossing
  3. Lumen
  4. Evade
  5. Hex
  6. The Static Between Us
  7. Signals
  8. Faster Than Light
  9. Frequency
  10. Paradox
  11. Reflections

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Long Branch

  • Spieldauer

    52:14

  • Erscheinungsdatum

    06.04.2018

© Musikreviews.de