Tüchtig darf die indonesische Band VALLENDUSK wohl genannt werden, die nun nach "Black Clouds Gathering" (2012) und "Homeward Path" (2015) bereits ihr drittes Langspielalbum vorlegt, das einmal mehr mit einer Stunde Spielzeit aufwartet. Überraschendes findet sich auf "Fortress Of Primal Grace" kaum: Das Quartett vertraut auf bekannte Stärken und lädt seine Hörer auf eine Wanderung in einem Terrain ein, das prinzipiell mehr als gut erschlossen ist.
Die sieben Lieder sollten somit jedem gut ins Ohr gehen, der sich bei den musikalischen Ausflügen von Windir, Galar, Borknagar und ähnlichen Gruppen wohl fühlt. Auch VALLENDUSK verstehen es, ihre Interpretation von Natur-inspiriertem Black Metal vergleichsweise farbenfroh, abwechslungsreich und eigenwillig zu gestalten. Innerhalb klar abgesteckter Grenzen erlaubt sich die Band zahlreiche Abstecher, die gekonnt dramatisch und episch in Szene gesetzt werden, ohne dass es herausragende Höhepunkte gibt. Unwiderstehliche Nackenbrecher-Passagen tauchen bei VALLENDUSK fast schon unbemerkt am Rande auf, denn im Grunde ist in ihren hierhin und dorthin mäandernden Kompositionen immer ganz viel in Bewegung. Die für meinen Geschmack zu flache Produktion täuscht ein wenig darüber hinweg, welche Wucht in den Liedern zum Tragen kommt.
FAZIT: Windirs Erbe wird auch in Indonesien mit Herz und Seele mehr als nur verwaltet, wobei die Klangfarben tatsächlich vor allem an den im Sognedal gespielten Metal erinnern.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 06.08.2018
Rizky
Valendino Mithos, Danang Sugianto
Derick Prawira
Northern Silence
1:00:13
30.03.2018