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Vega: Only Human

Stil: Melodic Rock

Cover: Vega: Only Human

Wer in den letzten Jahren qualitativ hochwertigen Melodic Rock britischer Prägung suchte, kam um die 2009 gegründeten VEGA nicht herum. Zu stark präsentierten sich die Mannen um Sänger Nick Workman auf den bisherigen 4 Alben („Kiss Of Life“ 2010, „What The Hell“ 2013, „Stereo Messiah“ 2014 und „Who We Are“ 2016) und stellen auch 2018 die wahren Erben von Gruppen wie DEF LEPPARD oder DANGER DANGER dar.
Schließlich wird bei „Only Human“ der Geist der 80er-Jahre-Größen lebendig und zumindest soundmäßig auf den modernen Stand der Technik gehievt. Ansonsten wirkt sich die erste Änderung im Line-Up seit der Gründung, Schlagzeuger Martin „Hutch“ Hutchinson ersetzt seinen Vorgänger Dan Chantrey und Livegitarrist Mikey Kew ist endlich festes Bandmitglied geworden, nicht wirklich aus.

Es dominieren weiterhin prachtvolle Songs in der Schnittmenge aus Melodic Rock, AOR und Stadion-Rock. Auch Sänger Nick Workman zählt zu den intensivsten Stimmen in diesem Genre, der den Vergleich mit den Helden dieser Zeit, wie STEVE PERRY, nicht scheuen muss und die Instrumentalfraktion zaubert mit ihrer Spielfreude einem ein dickes Grinsen ins Gesicht.
Während „Let‘s Have Fun Tonight“ nicht von der allerersten Sekunde an begeistern kann, ändert sich das spätestens mit dem folgenden „Worth Dying For“, welches klanglich perfekt von HARRY HESS (HAREM SCAREM) in Szene gesetzt wird und mit seiner druckvollen Dynamik keine Gefangenen macht. In den 90er Jahren hätte so manche Boygroup für solchen genialen Refrain getötet, diese Melodieführung ist einfach unglaublich gekonnt.
„Last Man Standing“ könnte dann 1:1 auf DEF LEPPARDs 1987er Meisterwerk „Hysteria“ enthalten gewesen sein – man beachte nur den Keyboard-Sound.
So richtig Stadionatmosphäre kommt dann mit „Come Back Again“ auf – der Song ist wie geschaffen für große Arenen, die VEGA aber in der heutigen Zeit sicher nicht bespielen werden. Denn so schade ich es auch persönlich finde, die großen Zuschauermengen der 80er-Jahre gehören der Vergangenheit an.
„All Over Now“ sagen VEGA dazu und bieten eine AOR-Perle in bester JOURNEY-Manier. Herrlich auch das wunderbare Gitarrensolo im Mittelteil. Eigentlich könnte man zu jedem einzelnen Stück mit den fast immer gleichen Aussagen, wie großartig, fabelhaft, melodisch, etwas schreiben, doch es dürfte reichen, dass auf „Only Human“ tatsächlich only killer and no filler enthalten sind.

FAZIT: VEGA präsentieren auch 2018 mit „Only Human“ den heißesten Anwärter auf das Melodic-Rock-Album des Jahres und bleiben ihrer Linie in allen Punkten treu. Natürlich sind kaum Neuerungen im Sound der Briten zu finden und so könnte man im Grunde sagen, dass man dies alles so ähnlich eben vor 30 Jahren schon gehört hat. Aber damit macht man‘s sich zu einfach. Denn VEGA haben ein Gespür für tolle Melodien, nehmen das Beste aus den vergangenen Zeiten und kreieren daraus eine spritzige Mischung, die den damaligen Klassikern in nichts nachsteht. Beweis gefällig? Hört euch einfach „Mess You Made“ an und lasst euch mitreißen.

Punkte: 13/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 28.05.2018

Tracklist

  1. Let‘s Have Fun Tonight
  2. Worth Dying For
  3. Last Man Standing
  4. Come Back Again
  5. All Over Now
  6. Mess You Made
  7. Only Human
  8. Standing Still
  9. Gravity
  10. Turning Pages
  11. Fade Away
  12. Go To War

Besetzung

  • Bass

    Tom Martin

  • Gesang

    Nick Workman

  • Gitarre

    Marcus Thurston, Mikey Kew, Nick Workman

  • Keys

    James Martin

  • Schlagzeug

    Martin „Hutch“ Hutchinson

Sonstiges

  • Label

    Frontiers Records

  • Spieldauer

    52:59

  • Erscheinungsdatum

    11.05.2018

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