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Voidhanger: Dark Days Of The Soul

Stil: Death Metal / Crust

Cover: Voidhanger: Dark Days Of The Soul

Hier werden keine höhere Wissenschaft oder Forschungsarbeiten betrieben, sondern Köpfe rollen lassen: Dieses Trio aus Polen besteht zwar aus gestandenen Recken aus dem Schwarzmetall-Milieu, spielt aber unter dem Banner VOIDHANGER einen Stil, dessen originäre Urheber eindeutig politisch und dabei links orientiert waren respektive sind. Sicherlich lassen sich die Wurzeln dieser Herren hier, die sich u.a. bei Infernal War und MasseMord verdingen, nicht von der Hand zu weisen, doch "Dark Days Of The Soul", ihr drittes Album, verzeichnet eindeutige Crust- und D-Beat-Bezüge, die den ruppig, aber kraftvoll produzierten Songs sehr gut stehen.

Die muttersprachliche Walze ' Naprzód Donik?d!' stellt sich als Überraschungshit der Scheibe heraus, doch eigentlich ist das gesamte Material dank Melodien der schwedischen Schule und griffiger Refrains zum Recken beider Fäuste ausgesprochen leicht zugänglich. Die oft chorisch gebrüllten Refrains zwingen zum Mitsingen und erwecken den Eindruck sehr bodenständiger Musiker (was ja so gar nicht zu ihren finsteren, unnahbaren Images bei ihren Hauptbands zu passen scheint), wohingegen die vereinzelt anklingende,Rohheit von Acts wie den frühen Benediction ('Death Wish') wehmütig an die Schnittstelle zwischen 80ern und 90ern zurückdenken lässt.

In der Tat gelingt es VOIDHANGER scheinbar mühelos, die "alte" Aufbruchsstimmung jener für extremen Metal mithin aufregendsten Zeit überhaupt wiederaufleben zu lassen … und diese Songs hätten damals in gleichem Maße Aufsehen erregt, wie sie heute eben nicht nur schal nostalgischer Abglanz sind.

FAZIT: Eine scheinbar völlig aus dem Nichts kommende Glanzplatte aus dem auf dem Papier nicht spannend wirkenden Nimbus von Black und Thrash Metal mit ursprünglicher Hardcore-Punk-Kante und gehobener Spielkultur - VOIDHANGER haben sich zum Komponieren etwas mehr Zeit gelassen und einen Sack potenzieller Hits geschnürt, zu denen man sich herrlich daneben benehmen kann. "Dark Days Of The Soul" ist ungeachtet seines Titels ein Freudenfest, das gleich um mindestens 20 Jahre verjüngt. <img src="http://vg06.met.vgwort.de/na/f9a25a0d316d4e82bbb7e53a48ec13ca" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 12/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 24.02.2018

Tracklist

  1. Dark Days Of The Soul
  2. Death Wish
  3. Naprzód Donik?d!
  4. High on Hate
  5. Man of Dark Secrets
  6. The Void is Where the Heart is
  7. War is Certain, Peace is Not
  8. Hailing the Devil in Me

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Agonia / Soulfood

  • Spieldauer

    38:44

  • Erscheinungsdatum

    02.03.2018

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