Die sechs Kanadier von WE WERE SHARKS liefern mit ihrem Album „Lost Touch“ ein Hochgeschwindigkeits-Erlebnis der Extraklasse ab. Durchzogen von einprägsamen Melodien im Stil der ganz Großen des Genres, beweisen die Jungs eindrucksvoll, dass der schon längst totgesagte Pop-Punk immer noch zuckt und einfach nicht totzukriegen ist.
Eine Prise JIMMY EAT WORLD ist unverkennbar, auch Anleihen an SILVERSTEIN finden sich auf „Lost Touch“ zweifelsohne wieder und immer stehen die Melodien im Vordergrund, die mal poppig, mal rockig die Hörer/Innen in ihren Bann ziehen.
In Überschallgeschwindigkeit hechelt das Sextett durch die Tracks der Scheibe und manchmal wünscht man sich einfach eine kleinere Verschnaufpause, die die Ex-Haie ihrem Publikum aber nicht gönnen, denn knapp 29 Minuten Spielzeit lassen keinen Raum zum Verweilen, es muss weiter gehen, allerdings immer mit klarer Richtung, nämlich nach vorn.
Produziert wurde das Ganze von Sam Guaiana und Paul Marc Rousseau, letzterer Gitarrist der Post-Hardcore-Formation SILVERSTEIN, die wie WE WERE SHARKS aus Ontario stammen. Dabei herausgekommen ist ein Album, dass am Ende des Jahres mit absoluter Sicherheit als eines der besten Pop-Punk Alben des Jahres 2018 in Erinnerung bleiben wird.
Fans des Genres werden ihre helle Freude an der Spielfreude, den hooklastigen Songs, der famosen Umsetzung sowie der beeindruckenden Produktion haben, die frisch und unverbraucht wirkt, wobei eine große Portion Live-Feeling erhalten geblieben ist.
Aus einem starken Album Highlights zu isolieren, fällt immer schwer. Daher seien hier nur zwei Anspieltipps genannt, die exemplarisch vermitteln, was die Hörer/Innen auf „Lost Touch“ zu erwarten haben. <a href="https://www.youtube.com/watch?v=qp4391zxe8M" rel="nofollow">„Late Bloomer“</a>, gesungen vom BROADSIDE-Frontmann Olli Baxxter und <a href="https://www.youtube.com/watch?v=qffTDKZDGI4" rel="nofollow">„Sober“</a> graben sich durch die Gehörgänge direkt ins Gehirn, verbleiben dort und setzen genügend Endorphine frei, um miese Laune blitzartig zu pulverisieren.
FAZIT: WE WERE SHARKS beweisen mit „Lost Touch“ genügend Biss, sich im Haifischbecken Musik-Business den Weg zur Spitze frei zu beißen. Nach einer LP und einer EP endlich beim Branchen-Primus Victory-Records gelandet, entfaltet sich das im Überfluss vorhandene Potential der sechs Jungs aus Ontario und macht Lust auf weitere Hai-Attacken der pop-punkigen Sorte.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 15.04.2018
Steve Creaturo
Randy Frobel
Jason Mooney, Josh King, Colin Jacques
Will Plummer
Victory / Soulfood
28:15
23.02.2018